Zeitzeugen

Jimmy Gentry - Der Befreier

Jimmy Gentry wird 1925 in Franklin, Tennessee, geboren, wo er mit sieben Geschwistern aufwächst. Mit 18 Jahren tritt er der U.S. Army bei. Als Mitglied der 42. „Rainbow“ Division kämpft er in der Ardennenschlacht, bevor die Einheit über den Rhein, Würzburg und Nürnberg Dachau erreicht.

Am 29. April 1945 verlässt die Truppe in der Morgendämmerung das Lager und macht sich zu Fuß auf den Weg nach Dachau, ohne zu ahnen, was sie dort erwartet. Bei ihrer Ankunft blockiert ein Güterzug das hintere Tor zum Lager, durch das die Soldaten das Konzentrationslager später betreten. Gelähmt vor Schock kann der junge Soldat nicht glauben, was er sieht. In den Waggons liegen hunderte Leichen – ein Anblick, den der junge Mann niemals vergessen wird.

Nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten lässt sich der Veteran in seiner Heimatstadt nieder, wo er eine Karriere als Lehrer einschlägt. Bis 1985 schweigt der ehemalige Soldat in der Hoffnung, die schrecklichen Erlebnisse des Krieges vergessen zu können. Ein Überlebender des Holocaust kann Jimmy erst 1985 davon überzeugen, über das Erlebte zu reden. Mittlerweile empfindet er es als seine Pflicht, über seine Erfahrungen zu sprechen, damit so etwas nicht wieder passiert.