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Die Menschheitsgeschichte ist reich an Erzählungen über verlorene Schätze, die die Fantasie von Abenteurern und Historikern gleichermaßen beflügeln – von der legendären Bundeslade, die die Zehn Gebote enthielt, bis hin zum sagenumwobenen Goldschatz Montezumas, der noch immer irgendwo verborgen sein soll. Lest hier alles über sechs bekannte verschollene Schätze.


Gold im Toplitzsee

In den letzten Kriegsmonaten, als das Dritte Reich dem Zusammenbruch nahe war, bemühten sich die Nazis, die während des Krieges geraubten Schätze zu verbergen. Es gibt Legenden über einen “Geisterzug”, der angeblich bis zu 300 Tonnen Gold durch ein unterirdisches Tunnelsystem in Polen transportierte. Im österreichischen Toplitzsee, tief in den Alpen verborgen, sollen Nazi-Offiziere Gold der Reichsbank versenkt haben, das bis heute nicht geborgen wurde.

1959 entdeckten Taucher Behälter mit Falschgeld im See, ein Überbleibsel des Nazi-Versuchs, die Wirtschaft der Alliierten zu destabilisieren. Die Suche nach dem Nazi-Gold hat im Laufe der Jahre mehrere Leben gefordert, ein Zeugnis für die Gefahren, die mit der Jagd nach diesen Legenden verbunden sind.

 

Bundeslade

Nach den Überlieferungen der hebräischen Bibel wurde die Bundeslade, eine prachtvoll verzierte und vergoldete Kiste, auf göttliche Anweisung hin von Moses angefertigt. Sie diente als Behältnis für sakrale Gegenstände, einschließlich der Steintafeln mit den Zehn Geboten. Während ihrer langen Wanderung durch die Wüste trugen die Israeliten die Bundeslade stets bei sich und platzierten sie schließlich im Tempel Salomons in Jerusalem.

607 v. Chr. fielen die Babylonier in die israelitische Hauptstadt ein, töteten zahlreiche Menschen und verschleppten die Überlebenden in die Verbannung. Bei der Rückkehr der Israeliten fehlte die Bundeslade; sie war zusammen mit anderen wertvollen Schätzen spurlos verschwunden. Ob sie als Vorsichtsmaßnahme versteckt oder von den Eindringlingen zerstört wurde, bleibt ungewiss. Trotz intensiver Suche durch Archäologen und Schatzjäger über Jahrhunderte hinweg konnte die Bundeslade bis heute nicht aufgefunden werden.

 

Montezumas Schatz

Im Jahr 1519 erreichte Hernán Cortés mit seinen Männern Tenochtitlan, die Hauptstadt des Aztekenreiches, wo sie von Kaiser Montezuma II. feierlich empfangen wurden. In der Hoffnung, die Spanier würden ihre Stadt friedlich verlassen, überreichten die Azteken ihnen Gold und Silber. Doch die Gier der Spanier war unersättlich; sie nahmen Montezuma gefangen und begannen, mit Unterstützung lokaler Verbündeter, Tenochtitlan auszurauben und seine Bewohner zu schikanieren.

Ein grausames Massaker während eines Festes führte zu einem Aufstand der Azteken, bei dem Montezuma im Tumult ums Leben kam. Die Spanier mussten unter heftigem Beschuss fliehen und ließen dabei alle erbeuteten Schätze im Texcoco-See zurück. Cortés kehrte zwar ein Jahr später mit einer verstärkten Armee zurück und besiegte die Azteken endgültig, doch der legendäre Schatz Montezumas blieb verschollen. Laut der vorherrschenden Theorie ruhen die Schätze noch immer auf dem Grund des Sees, obwohl viele vergeblich danach gesucht haben. Einer Überlieferung zufolge sollen jedoch mehr als 2.000 Männer die Schätze geborgen und, zusammen mit den sterblichen Überresten Montezumas, nach Norden gezogen sein, möglicherweise bis in den Süden von Utah.

 


Schatz von Oak Island

Oak Island liegt in der Mahone Bay an der Ostküste von Nova Scotia in Kanada und ist berühmt für den dort vermuteten Schatz, der seit dem Ende des 18. Jahrhunderts zahlreiche Schatzsucher angezogen hat. Die Insel wurde durch verschiedene Legenden bekannt, darunter die Vermutung, dass der Pirat Captain Kidd seinen Schatz dort vergraben hat, sowie Theorien, die von verborgenen Manuskripten von Francis Bacon bis hin zu den Juwelen von Marie Antoinette reichen.

Die Geschichte von Oak Island ist ein perfektes Beispiel dafür, wie die Suche nach einem Schatz nicht nur materiellen Reichtum verspricht, sondern auch das menschliche Verlangen nach Abenteuer, Geschichte und dem Unbekannten anspricht.

 

Blackbeards Schatz

Edward Teach, bekannt als Blackbeard, war einer der gefürchtetsten Piraten des frühen 18. Jahrhunderts. Er überfiel Schiffe entlang der amerikanischen Ostküste und in der Karibik mit seinem Schiff, der Queen Anne’s Revenge. Nach vielen erfolgreichen Plünderungen wurde er 1718 von Lieutenant Robert Maynard und seinen Männern gestellt und in einem heftigen Kampf getötet. Blackbeard’s Legende lebt weiter durch die Geschichte seines versteckten Schatzes, den er angeblich irgendwo vergraben hat, aber dessen genauer Ort bleibt ein Mysterium, das Schatzsucher bis heute zu lösen versuchen.

 

Schatz von Lima

Im Angesicht der heranrückenden Truppen José de San Martíns im Jahr 1820, versuchten die spanischen Kolonialherren in Lima, ihre seit dem 16. Jahrhundert angesammelten Schätze zu sichern. Sie beauftragten Kapitän William Thompson, die Kostbarkeiten auf seinem Schiff, der Mary Dear, zu verbergen und so lange zu segeln, bis er sicher nach Lima zurückkehren konnte. Doch Thompson und seine Crew ermordeten die spanischen Wachen und flohen mit dem Schatz. Nachdem sie von einem spanischen Schiff gefangen genommen wurden, boten Thompson und sein Erster Maat an, den Versteckort des Schatzes preiszugeben. Sie führten die Spanier zu der Kokosinsel im Ostpazifik, entkamen jedoch in den Dschungel und blieben verschollen.

Mehr als 300 Expeditionen haben seither versucht, den Schatz von Lima, dessen Wert auf etwa 200 Millionen Dollar geschätzt wird, zu bergen – ohne Erfolg. Zu den verlorenen Gegenständen gehört angeblich auch eine lebensgroße, mit Edelsteinen besetzte Marienstatue aus Gold.

 

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