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Der Vatikan ist Heimat des Oberhaupts der katholischen Kirche, des Papstes und gilt als einer der heiligsten Orte der Welt. Hier versteckt liegen unzählige alte Schriften und religiöse Gegenstände – doch angeblich auch viele Geheimnisse. Immer wieder sieht sich der Vatikan mit Skandalen verschiedener Größenordnungen konfrontiert. Das sind die größten Skandale um den Vatikan.

Sexuelle Belästigung  

2014 kamen erstmals Gerüchte auf, dass Mitglieder der Schweizer Garde, die traditionellen Bewacher des Papstes, von hochrangigen Geistlichen sexuell belästigt wurden. Ein Gardist berichtete von offenen Avancen und sogar Kardinälen, die versuchten, ihn mit Alkohol gefügig zu machen. Der Betroffene wendete sich daraufhin an seinen Vorgesetzten, der seine Anschuldigungen jedoch nicht ernst nahm. Unterstützt wurden seine Berichte auch von einem weiteren Mitglied der Garde, der ähnliche Erfahrungen machen musste.

Mord

Großes Aufsehen erregte der Fall eines Doppelmordes, der mitten im Herzen der Vatikanstadt stattfand. Am 4. Mai 1998 wurden der erst wenige Stunden zuvor neu ernannte Kommandant der Schweizer Garde Alois Estermann und dessen Frau Gladys tot in ihrer Wohnung im Vatikan aufgefunden. Neben den Eheleuten lag der ebenfalls leblose Cédric Tornay, der als Vizekorporal ebenfalls in der Schweizer Garde tätig war. Nach Angaben des Vatikan hatte Tornay das Paar getötet und seine Waffe anschließend gegen sich selber gerichtet.

Schnell kamen jedoch Zweifel an dieser offiziellen Theorie auf, da in der Wohnung vier benutzte Gläser, jedoch drei Leichen gefunden wurden. Auch wies das Projektil, mit dem sich der Vizekorporal angeblich selbst umbrachte, keinerlei Abnutzungsspuren auf. Bis heute ist nicht final geklärt, wer der wahre Täter ist, der Vatikan hält die Untersuchungsakten unter Verschluss.

Drogen und Sex-Eskapaden

2017 wurde bekannt, dass einige hohe Geistliche Teil einer homosexuellen Sex-Orgie waren, die von der Polizei gestürmt wurde. Unter den Teilnehmern fand sich unter anderem der Sekretär des Vorsitzenden des Päpstlichen Rates, Schauplatz der Orgie war die Wohnung der Kongregation für die Glaubenslehre. Auch Drogen sollen auf der Party konsumiert worden sein.

Dieser Vorfall ist nicht der einzige seiner Art. Bereits 2015 wurde ein Priester aufgrund einer Schwulensex-Orgie suspendiert, zwei Jahre später ein Weiterer wegen gleicher Vorwürfe seines Amtes enthoben.

Kindesmissbrauch

Ebenfalls 2017 machten Vorwürfe von Kindesmissbrauch gegen den australischen Kardinal George Pell Schlagzeilen. Der Finanzchef des Vatikans soll Ende der 70er Jahre in seiner Heimat zwei Männer missbraucht haben. Hinzu kommen Berichte, dass er sich in den 80er Jahren vor drei Jungen entblößt haben soll.

Der Kardinal muss sich nun in Melbourne vor dem Gericht verantworten. Er selbst weist die Vorwürfe zurück, doch es ist leider nicht der erste solche Verdacht gegen einen Geistlichen. Bereits seit Jahren werden immer wieder Vorwürfe von Kindesmissbrauch und Belästigung laut. Papst Franziskus hatte kurz nach Beginn seiner Amtszeit zugesagt, härter gegen Kindesmissbrauch in der Kirche vorzugehen.

Schwarzgeld und Korruption in der Vatikanbank

Schon lange gab es Spekulationen um eventuelle kriminelle Geschäfte der obersten Vorsitzenden der Vatikanbank. Das Institut für Religiöse Werke (IOR) verwaltet die Besitztümer des Vatikans und soll dabei auch vor Geldwäsche, Steuerhinterziehung und dubiosen Geldgeschäften mit der italienischen Mafia nicht Halt machen. Die Intransparenz der Vatikanbank mit verschiedensten anonymen Nummernkonten brachten ihr den Ruf ein, ein „Offshore-Paradies“ im Herzen Europas zu sein.

2013 griff der neue Papst Franziskus erstmalig gegen die dubiose Spitze an der Bank durch. Der Generaldirektor und dessen Stellvertreter traten von ihren Ämtern zurück. 

 
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