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An diesem Tag im Jahr 1951 klagte der sowjetische Premier Joseph Stalin an, dass die Vereinten Nationen eine „Waffe des aggressiven Kriegs“ geworden waren. Seine Aussage fokussierte sich auf die Situation in Korea. Er deutete außerdem an, dass ein Weltkrieg zwar „momentan“ nicht unumgänglich war, dass Kriegstreiber im Westen aber solch einen Konflikt lostreten könnten. Stalins Antwort auf die Rückfragen der sowjetischen Zeitung „Pravda“ waren seine ersten öffentlichen Stellungnahmen zu dem fast einjährigen Konflikt in Korea. Bei diesem Konflikt stellten sich die USA, Südkorea und andere Mitglieder der Vereinten Nationen gegen Truppen aus Nordkorea und das kommunistische China auf. Knapp zwei Wochen, nachdem ein Beschluss der Generalversammlung der Vereinten Nationen China als Aggressor verurteilte, drehte Stalin den Spieß um, indem er erklärte, dass die Vereinten Nationen „ihr moralisches Ansehen begruben und sich selbst zum Verfall verdammten.“ Er warnte, dass es westliche „Kriegstreiber“ durch ihre aggressive Haltung in Korea „schaffen würden, die Masse in Lügen zu verstricken, sie zu belügen und in einen neuen Weltkrieg zu ziehen.“ Auf jeden Fall prophezeite er mit Überzeugung, dass chinesische Truppen in Korea siegreich sein würden, weil die gegnerischen Armeen keine Moral und keine Hingabe zum Krieg hätten. Trotz des ziemlich wütenden Tons ins Stalins Worten, waren westliche Beobachter nicht übermäßig alarmiert. Stalins Angriffe gegen die westliche „Aggression“ waren bekannt und einige Beamte in Washington fanden Trost in der Aussage des Premiers, dass ein Weltkrieg „momentan“ nicht unumgänglich war. Trotzdem gab es den Eindruck, dass Stalins Anklage der UN-Handlungen eigentlich ein versteckter Ruf nach Verhandlungen unter der Schirmherrschaft dieser Vereinigung sein sollte. Stalins Bemerkungen und die heftigen Prüfungen, denen sie im Westen ausgesetzt waren, waren ein weiterer Beweis dafür, dass im Kalten Krieg der „Krieg der Wörter“ beinahe genauso bedeutend war wie ein tatsächlicher Kampf.