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Er ist einer der bekanntesten Piloten der Welt: Straßen sind nach ihm benannt, Filme erzählen sein Lebenswerk und zahlreiche Auszeichnungen ehren seine Erfolge in der Luft. Dieses Jahr jährt sich der Todestag vom Roten Baron, der eigentlich Freiherr Manfred Albert von Richthofen hieß, zum hundertsten Mal. 

Richthofen wurde 1892 in Breslau geboren. Schon früh entwickelte er eine Vorliebe für die Jagd, mit gerade einmal elf Jahren nahm er an seiner ersten großen Jagdgesellschaft teil. Nach fünf Jahren an der Kadettenanstalt in Wahlstatt und weiteren zwei Jahren in der Berliner Hauptkadettenanstalt in Lichterfelde, trat er 1911 ins Militär ein. Nach einem zusätzlichen Jahr der Ausbildung an der Kriegsschule wurde er zum Leutnant ernannt.

Zu Beginn des ersten Weltkrieges wurde Richthofen erst an der russischen Grenze und dann an der Westfront bei Luxemburg und Belgien eingesetzt. Da sein Aufgabenbereich jedoch größtenteils Patrouille-Ritte umfasste, fühlte der ambitionierte Soldat sich unterfordert und suchte mehrfach um Versetzung.

AUSBILDUNG ZUM KRIEGSPILOTEN

So kam er 1915 zur Fliegertruppe, wo er mit einer Ausbildung zum Beobachter seine Karriere als Kriegspilot begann. Nach nicht einmal einem Monat der Ausbildung, wurde Richthofen zum Einsatz an die östliche Front berufen.

Ab September 1915 ließ er sich zum Flugzeugführer ausbilden. Die Prüfung bestand er erst im dritten Anlauf. Das tat jedoch seinem Erfolg in der Luft keinen Abbruch. Bereits 1917 erhielt der gerade einmal 24-jährige Richthofen die höchste preußische Tapferkeitsauszeichnung, den Orden Pour le Mérite. Gleichzeitig wurde ihm die Führung einer Jagdstaffel übertragen. Es folgten Beförderungen zum Oberleutnant sowie zum Rittmeister – aufgrund seiner vorherigen herausragenden Leistungen weitaus früher als sonst üblich gewesen wäre. 

Seinen bekannten Spitznamen, Roter Baron, hat der Pilot zum Teil einem Übersetzungsfehler zu verdanken. Sein Titel Freiherr wurde in einem englischen Buch mit Baron übersetzt. Die Farbe Rot hingegen bezieht sich auf die Farbe der Flugzeuge, mit denen er einen Großteil seiner Einsätze flog.

BLOODY APRIL

Unter der Führung von Richthofen entwickelte sich die Flugstaffel zu einer Eliteeinheit und zum Grauen der britischen Flieger. Bis zum April waren so viele Flugzeuge abgeschossen worden, dass die durchschnittliche Lebenserwartung eines britischen Piloten von 295 auf 92 Stunden fiel. Seither ist der April 1917 in Großbritannien als „Bloody April“ bekannt.

Doch auch Richthofen war nicht unverwundbar. Während eines Luftkampfes wurde er so schwer am Kopf verletzt, dass er kurzzeitig erblindete. Entgegen dem Rat seiner Ärzte, war er allerdings bereits 40 Tage nach seiner Verletzung wieder im Einsatz

FLIEGENDER ZIRKUS

Richthofen entwickelte in seinen Jahren als aktiver Flieger eine Kampftaktik, die in die Militärgeschichte eingehen sollte. Durch die konstante zahlenmäßige Unterlegenheit der deutschen Flieger an der Westfront, formte er eine mobile Fliegerstaffel, die in Kämpfen schnell dort unterstützen konnte, wo sie gebraucht wurden. Die Flugzeuge konnten komplett auseinander genommen und transportiert werden. Bei Ortswechseln sah die Flugstaffel eher aus wie ein Wanderzirkus, weswegen die Briten den Begriff des „Flying Circus“ für die Deutschen Flieger einführte.

Richthofen wurde am 21. April 1918 während eines Lufteinsatzes von einer Kugel tödlich getroffen, Er konnte sein Flugzeug noch hinter der feindlichen Grenze notlanden, verstarb jedoch kurze Zeit später. Mit seinen 80 bestätigten Luftsiegen hatte er sich auch den Respekt seiner Gegner verdient und wurde mit vollen militärischen Ehren von britischen Truppen beerdigt.

 
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Veteranen der Lüfte

In sechs einstündigen Folgen befasst sich die Serie mit dem Wiederaufbau und der Restauration historischer Flugzeuge und geht dabei auch auf deren oft…
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