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Es ist soweit: Heute geht die Weltmeisterschaft 2018 in Russland los. Viele spektakuläre Spiele erwarten uns, doch zuerst heißt es für die Mannschaften, sicher durch die Vorrunde zu kommen. Die WM hat in ihrer 88-jährigen Geschichte schon die ein oder andere große Überraschung oder skurrile Mannschaftszusammensetzung erlebt. Wir haben euch einige der skurrilsten Spiele der WM zusammengestellt. 

WM 1938 in Frankreich

Nach der Weltmeisterschaft in Frankreich im Jahr 1938 sollte es zwölf Jahre dauern, bis 1950 das nächste internationale Turnier bestritten wurde. Der Zweite Weltkrieg hinterließ eine Lücke in dem Vierjahresplan der WM. Skurril ging es 1938 dennoch zu, denn nach der erzwungenen Angliederung Österreichs an Deutschland, gingen die beiden Länder mit einer gemeinsamen Nationalmannschaft an den Start. Das Team bestand aus sechs deutschen und fünf österreichischen Spielern. Das war nach strengen Vorgaben entschieden worden. Erfolgreich war dieses Vorgehen allerdings nicht, die WM 1938 markiert bis heute das schlechteste Ergebnis einer deutschen Fußballmannschaft bei einer Weltmeisterschaft aller Zeiten: Im Achtelfinale schied die Mannschaft gegen die Schweiz aus. 

Deutschland vs. Österreich, 1982      

Es gilt als Zeichen für Unfairness im Fußball: Das Vorrundenspiel von Deutschland gegen Österreich bei der WM in Spanien. Nachdem das deutsche Team einen Treffer gelandet hatte, waren rein rechnerisch beide Team mit dem 1:0 Ergebnis automatisch weiter. Offenbar ging die Freundschaft der beiden Mannschaften so weit, dass die Spieler daraufhin keine offensiven Angriffe mehr machten und sich über den Rest des Spiels mehr oder weniger den Ball zu spielten.

Einen besonders fahlen Beigeschmack und das Stigma der Unfairheit bekam das deutsche Team weiterhin durch das Halbfinale gegen Frankreich, wo der Torwart Toni Schumacher in einer spektakulären Aktion aus seinem Tor rannte und den französischen Spieler Patrick Battiston brutal foulte. Battiston wurde ohnmächtig, hatte mehrere ausgeschlagene Zähne, eine Gehirnerschütterung und einen angebrochenen Lendenwirbel. Der Schiedsrichter wertete die Aktion im Strafraum nicht als Foul, Deutschland zog nach dem Sieg im Elfmeterschießen in die Endrunde ein, wo sich das Team aber den Italienern geschlagen geben musste. 

Deutschland vs. Brasilien, 2014

Unvergessen ist das legendäre Spiel im Halbfinale der letzten Weltmeisterschaft in Brasilien. Die brasilianische Mannschaft hatte große Hoffnungen, den Titel im eigenen Land zu holen und mit Neymar ein Musterkind, das dieses Vorhaben antreiben sollte. Der Starspieler der Brasilianer war jedoch im Viertelfinale so hart vom Gegner Kolumbien angegangen worden, dass er mit einem gebrochenen Lendenwirbel für das weitere Turnier ausfiel. Mit großem Druck trat das Team nun ohne seinen Wunderknaben gegen die deutsche Nationalmannschaft an – und musste seine Träume vom Titel schnell hinterfragen. 

Nach der ersten Halbzeit stand es nämlich bereits 5:0 für Deutschland. Nach einer schnellen Führung hagelte es sogar vier Tore binnen nur sechs Minuten. Das Endergebnis lautete nach etwas mehr als 90 Minuten: 7:1 für Deutschland. Statt ihren Sieg zu feiern, gingen die deutschen Spieler jedoch zuerst zu ihren geschockten Kollegen der brasilianischen Mannschaft, trösteten diese und sprachen ihnen ihren Respekt aus. 

Bis heute soll der Ausruf „Tor für Deutschland“ eine weit verbreitete Art des Fluchens in Brasilien sein.