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203 Jahre ist es her, als Napoleon sich in der Schlacht bei Waterloo den alliierten Truppen und ihren Verbündeten geschlagen geben musste. Diese Niederlage bezeichnete das Ende seiner sogenannten Herrschaft der Hundert Tage. Wie es zu der Schlacht kam und die geschichtlichen Hintergründe haben wir für euch zusammengestellt. 

Anfänge Napoleons

Napoleon Bonaparte wurde 1769 auf Korsika geboren. Er interessierte sich schon früh für die großen Feldherrscher wie Julias Caesar oder Alexander den Großen und beendete aufgrund von sehr guten Leistungen mit 16 Jahren schon frühzeitig seine Ausbildung an einer der renommiertesten Militärschulen Frankreichs. 1786 nahm er seine erste offizielle Position als Sous-Lieutenant in der französischen Armee auf und stieg während der Französischen Revolution stetig weiter auf. 

1799 kam die Revolution zu ihrem Ende und eine neue Verfassung trat in Kraft. In dieser war festgelegt, dass ein Erster Konsul auf zehn Jahre gewählt werden sollte. Napoleon wurde zum Ersten Konsul gewählt, wodurch das Recht zur Gesetzesinitiative sowie die Ernennung von Ministern und hohen Staatsbeamten alleinig bei ihm lag. 

Der Kaiser von Frankreich

Nachdem Napoleon durch eine Volksabstimmung und den Senat die Kaiserwürde angetragen worden war, krönte er sich 1804 in der Kathedrale Notre Dame in Paris selbst zum Kaiser. Durch mehrere Feldzüge und Schlachten, die er für sich entscheiden konnte, hatte Napoleon 1807 die direkte oder indirekte Kontrolle über fast ganz Kontinentaleuropa.

Mit diesem Machtschub ließ Napoleon auch innerpolitisch immer weniger Kritik an seinem Führungsstil zu. Wer sich gegen ihn stellte, wurde bekämpft. Dies führte zu immer weniger Nachwuchs in den Armeen, da es immer weniger Unterstützer Napoleons gab. Als sich schließlich einige der bisher unter seiner Kontrolle stehenden europäischen Staaten offen gegen ihn wandten, sah sich Napoleon auf einmal militärisch in der Unterzahl. Dies führte dazu, dass die alliierten Truppen 1814 Paris einnahmen und Napoleon jegliche Unterstützung der Armee und anderer Politiker verlor. Er wurde als Kaiser abgesetzt und ins Exil auf die Insel Elba verbannt. 

Herrschaft der Hundert Tage 

Auf der Insel Elba beschloss Napoleon noch einen weiteren Versuch, die Macht in Frankreich zu übernehmen. Mit etwa 1000 Mann marschierte er nach Paris, auf dem Weg dorthin konnte er weitere königliche Truppen des neuen Machthabers Ludwig XVIII. für sich gewinnen. Nachdem auch ein hoher Vertrauter zu Napoleon übergelaufen war, floh der König und der vorige Kaiser der Franzosen war erneut an der Macht.   

Er versicherte den europäischen Staaten, nicht mehr über die Grenzen zu treten, doch diese wollten eine erneute Herrschaft Napoleons nicht anerkennen. Eine Koalition aus Preußen, Russland, Österreich und Großbritannien formte eine britisch-niederländische Armee in den südlichen Niederlanden, was heute belgisches Gebiet ist.  

Napoleon wollte durch einen erneuten schnellen Angriff die Gegner zerschlagen und trat doch, wie von den Verbündeten befürchtet, mit seinen Truppen über die heimischen Grenzen. Nach vorherigen Erfolgen, wandte Napoleon sich am 18. Juni 1815 gegen die von General Wellington geführten britischen Truppen in Waterloo. 

Die Schlacht

Zuvor hatte Napoleon in der Schlacht bei Ligny die preußischen Truppen zwar geschlagen, jedoch nicht vollständig vernichtet. Bei Waterloo versuchten nun die französischen Truppen erfolglos, die britischen Linien zu durchbrechen. Als den Briten die restlichen Soldaten der preußischen Armee zur Hilfe eilten, war die Schlacht für Napoleon verloren. 

Die Schlacht von Waterloo ist deswegen geschichtlich so bedeutend, weil sie das Ende der jahrelangen Herrschaft Napoleons bezeichnet. Nach seiner Niederlage kehrte er nach Paris zurück, hatte jedoch sämtliche Unterstützung in der Bevölkerung verloren. Nachdem auch das Militär erklärte, sich bei einer erneuten Herrschaft Napoleons gegen ihn zu wenden, trat dieser am 22. Juni 1815 zurück. 

Napoleons Ende

Der abgetretene ehemalige Kaiser Frankreichs versuchte zuerst vergeblich, in die Vereinigten Staaten von Amerika zu emigrieren. Daraufhin wurde er von den alliierten Truppen auf die Insel St. Helena verbannt, wo er an seinen Memoiren arbeitete und schließlich an den Folgen einer Magenkrebserkrankung am 5. Mai 1821 starb.