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Am 16. November 1532 fasste der spanische Entdecker und Eroberer und Francisco Pizarro den Inka-Herrscher Atahualpa, indem er ihn überlistete

 

Mit weniger als 200 Mann gegen mehrere Tausend lockte Pizarro Atahualpa zu einem Fest zu Ehren des Kaisers. Dann eröffnete er das Feuer auf die unbewaffneten Inka. Pizarros Männer schlachteten die Inka ab und nahmen Atahualpa gefangen. Sie zwangen ihn zum Christentum zu konvertieren bevor sie ihn töteten. Pizarros Zeitwahl für die Eroberung war perfekt. 1532 verwickelte sich das Inka-Reich in einen Bürgerkrieg, der die Bevölkerung dezimiert und die Loyalität der Menschen gespalten hatte. Atahualpa, der jüngere Sohn des früheren Inka-Herrschers Huayna Capac, hatte seinen Halbbruder Huascar entthront und war dabei, sein Königreich wieder zu vereinen, als Pizarro 1531 mit der Befürwortung des spanischen Königs Karl V. ankam.  

 

Auf seinem Weg in die Inka-Hauptstadt erfuhr Pizarro von dem Krieg und fing an Soldaten zu rekrutieren, die Huascar noch ergeben waren. Pizarro traf Atahualpa kurz vor Cajamarca, einer kleinen Inka-Stadt in einem Tal in den Anden. Pizarro schickte seinen Bruder Hernan als Boten und lud Atahualpa nach Cajamarca zu einem Fest zu Ehren von Atahualpas Thronbesteigung ein. Obwohl ihn fast 80.000 Soldaten in die Berge begleiteten, willigte Atahualpa ein, das Fest mit nur 5.000 unbewaffneten Männern zu besuchen. Er traf auf Vicente de Valverde, einen Mönch, der mit Pizarro mitgereist war. Während Pizarros Männer in Wartestellung lagen, forderte Valverde Atahualpa auf zu konvertieren und Karl V. als Herrscher anzuerkennen. Wütend lehnte Atahualpa ab, was Valverde dazu veranlasste Pizarro das Zeichen zu geben, um das Feuer zu eröffnen. Eingeengt und in der Falle sitzend waren die panischen Inka-Soldaten einfache Beute für die Spanier. Pizarros Männer töteten die 5.000 Inka in nur einer Stunde. Pizarro selbst erlitt die einzige Wunde auf spanischer Seite: Er erlitt einen Schnitt an der Hand, als er Atahualpa vor dem Tod bewahrte. Als ihm klar wurde, dass ihm Atahualpa lebendig mehr bringen würde als tot, hielt Pizarro ihn in Gefangenschaft. Währenddessen plante er die Übernahme von Atahualpas Reich.

 

Atahualpa machte sich Pizarros Gier zunutze und bot ihm einen Raum voller Gold und Silber an – im Austausch für seine Freiheit. Pizarro willigte ein, aber nachdem er das „Lösegeld“ bekommen hatte, klagte er Atahualpa an, eine Rebellion angezettelt zu haben. Inzwischen hatte Atahualpa dazu beigetragen die Inka zu befrieden, während Pizarro seine Macht sicherte. Pizarro hielt ihn für austauschbar. Atahualpa sollte auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden; die Spanier hielten das für einen passenden Tod für einen Heiden. Aber im letzten Moment bot Valverde dem Herrscher Gnade an, sollte er konvertieren. Atahualpa schlug vor, ihn durch Strangulierung hinzurichten. Der Hinrichtungstag war der 29. August 1533. Die Kämpfe zwischen den Spaniern und den Inka gingen nach Atahualpas Tod weiter, denn Spanien verstärkte seine Eroberungen noch. Pizarros riskanter Sieg in Cajamarca markierte das Ende des Inka-Reichs und den Beginn der europäischen Kolonisierung Südamerikas.