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Am 28. Januar 1986 um 11:38 Uhr Ortszeit hebt die Raumfähre Challenger von Cape Canaveral, Florida, ab. Christa McAuliffe ist auf dem Weg, die erste gewöhnliche US-Zivilistin zu werden, die ins All fliegt. Die 37-jährige Highschool-Sozialkundelehrerin aus New Hampshire hatte einen Wettbewerb für sich entschieden, der ihr einen Platz in der siebenköpfigen Crew der Challenger einbrachte. Sie absolvierte ein monatelanges Shuttle-Training, musste dann aber ab dem 23. Januar sechs lange Tage warten, da sich der Start der Challenger aufgrund von Wetter- und technischen Problemen wiederholt verzögerte. Schließlich hob das Shuttle am 28. Januar ab. 73 Sekunden später starrten hunderte Schaulustige am Boden, einschließlich Christas Familie, ungläubig in den Himmel, als das Shuttle in einer Wolke aus Rauch und Feuer explodierte. Es gab keine Überlebenden.

 

Geschichte des Space-Shuttle-Programms

1976 enthüllte die National Aeronautics and Space Administration (NASA) das weltweit erste wiederverwendbare bemannte Raumschiff, das als Space Shuttle bekannt ist. Fünf Jahre später begannen die ersten Weltraumflüge des Shuttles Columbia, als es auf einer 54-Stunden-Mission ins All reiste. Das flugzeugähnliche Shuttle, das von zwei Feststoffraketen-Antrieben und einem externen Tank gestartet wurde, trat in die Erdumlaufbahn ein. Als die Mission abgeschlossen war, zündete das Shuttle Motoren, um die Geschwindigkeit zu verringern und landete nach dem Abstieg durch die Atmosphäre wie ein Segelflugzeug. Frühe Shuttles brachten Satellitenausrüstung ins All und führten verschiedene wissenschaftliche Experimente durch.

Challenger, das zweite Space Shuttle der NASA, das in Dienst gestellt wurde, startete am 4. April 1983 zu seiner Jungfernfahrt und unternahm bis 1986 insgesamt neun Reisen. Die Challenger-Katastrophe war der erste große Shuttle-Unfall. Der damalige US-Präsident Ronald Reagan beauftragte eine Sonderkommission damit, die Umstände des Unglücks genauestens zu untersuchen, um zukünftig vor ähnlichen Fehlern geschützt zu sein.

Die Kommission wurde vom ehemaligen Außenminister William Rogers geleitet und umfasste den ehemaligen Astronauten Neil Armstrong und den ehemaligen Testpiloten Chuck Yeager. Die Untersuchung ergab, dass die Explosion durch das Versagen einer „O-Ring“-Dichtung in einer der beiden Feststoffraketen verursacht wurde. Der elastische O-Ring reagierte aufgrund der kalten Temperatur beim Start nicht wie erwartet, was eine Kette von Ereignissen auslöste, die zu der massiven Explosion führte. Die NASA wusste von der zu niedrigen Temperatur, reagierte aber nicht entsprechend.

Die Kommission stellte auch fest, dass Morton Thiokol, das Unternehmen, das die Feststoffraketen-Antriebe entwickelt hatte, Warnungen vor möglichen Problemen ignoriert hatte. Die NASA-Manager waren sich dieser Konstruktionsprobleme bewusst, ergriffen aber keine Maßnahmen.

 

 
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Die Folgen der Katastrophe

Infolge der Explosion schickte die NASA für mehr als zwei Jahre keine Astronauten ins All, da sie eine Reihe von Änderungen an den Space Shuttles vornahm. Im September 1988 wurden die Space-Shuttle-Flüge mit dem erfolgreichen Start der Discovery wieder aufgenommen. Seitdem hat das Space Shuttle zahlreiche wichtige Missionen durchgeführt, wie die Reparatur und Wartung des Hubble-Weltraumteleskops und den Bau der Internationalen Raumstation ISS.

Am 1. Februar 2003 erschütterte allerdings eine zweite Shuttle-Katastrophe die Vereinigten Staaten, als die Raumfähre Columbia beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre zerbrach und alle sieben Menschen an Bord getötet wurden. Während die Missionen im Juli 2005 wieder aufgenommen wurden, endete das Space-Shuttle-Programm im Jahr 2011.

Amerikas Beziehung zur Raumfahrt ist nach wie vor schwierig. Das Challenger-Programm war in vielerlei Hinsicht der Anfang vom Ende. Die Nation, die nur elf Jahre nach der Gründung der NASA beobachtet hatte, wie es die Bundesbehörde schaffte, Menschen auf den Mond zu bringen, erwartete in kurzer Zeit eine Raumstation, Marsmissionen und sogar Weltraumtourismus. Stattdessen kam es anders. Noch heute ist es nur wenigen Menschen vorbehalten, einen Blick auf die Erde vom Weltraum aus zu werfen.

 

Trümmerfunde

Zehn Jahre nach der Challenger-Katastrophe wurden zwei große Teile des Raumfahrzeugs an einem Strand in Florida an Land gespült. Die verbleibenden Trümmer werden jetzt in einem Raketensilo in Cape Canaveral gelagert.

Im Jahr 2022 kam es zu einem weiteren spektakulären Fund auf dem Meeresboden vor der Küste Floridas: 36 Jahre nach dem tragischen Absturz des Space Shuttles „Challenger“ fanden Taucher während der Dreharbeiten zur neuen HISTORY-Channel-Doku-Reihe „Mysterium Bermudadreieck“ ein großes Trümmerteil der Raumfähre.

 

 

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