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Eine Demonstrantenmenge, die auf über eine Million geschätzt wurde, marschierte an diesem Tag im Jahr 1989 durch die Straßen von Peking. Sie forderten ein demokratischeres politisches System. Nur wenige Wochen später zerschlug die chinesische Regierung die Proteste. Seit Mitte der Achtziger Jahre brodelten die Proteste in China, als die kommunistische Regierung verkündete, dass sie einige der Wirtschaftseinschränkungen lockerten, damit sich ein freier Markt entwickeln konnte. Ermutigt durch diese Handlung fingen einige Chinesen (vor allem Studenten) an, auch an politischer Front ähnliche Handlungen zu fordern.

Anfang 1989 begannen friedliche Proteste in einigen von Chinas größten Ballungszentren. Die größte dieser Demonstrationen fand auf dem Tian’anmen-Platz im Zentrum Pekings statt. Mitte Mai 1989 protestierten riesige Mengen auf den Straßen mit Liedern, Slogans und Bannern, die mehr Demokratie und die Amtsenthebung mehrerer chinesischer Hardliner-Funktionäre forderten. Die chinesische Regierung antwortete mit zunehmend brutalen Maßnahmen, darunter Festnahmen und Schlägen gegen einige Demonstranten. Am 3. Juni 1989 stürmten bewaffnete chinesische Soldaten auf den Tian’anmen-Platz und fegten über die Demonstranten hinweg. Bei dem sogenannten Tian’anmen-Massaker wurden Tausende getötet und über 10.000 verhaftet.

Die Proteste bekamen weltweite Aufmerksamkeit. Der sowjetische Führer Michail Gorbatschow lobte die Demonstranten und erklärte öffentlich, dass im kommunistischen China Reformen notwendig waren. In den USA wurden die chinesischen Studenten von der Presse wie Helden gefeiert. Die schockierte US-Regierung unterbrach nach dem Tian’anmen-Massaker Waffenverkäufe nach China und verhängte wirtschaftliche Sanktionen. Die chinesische Regierung weigerte sich aber, sich zu beugen und bezeichnete die Demonstranten als „gesetzlose Elemente“ der chinesischen Gesellschaft.