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Am 14. Mai 1955 unterzeichneten die Sowjetunion sowie sieben weitere europäische Staaten den sogenannten Warschauer Vertrag. Dieser gegenseitige Verteidigungspakt überließ der Sowjetunion das Kommando über die bewaffneten Truppen der Mitgliedsstaaten. Er stellte damit das Gegenstück zur NATO dar.

 

Die Mitgliedsstaaten

 

Der Vertrag wurde nach dem Ort seiner Unterzeichnung benannt und wurde von der Sowjetunion sowie Albanien, Polen, Rumänien, Ungarn, Bulgarien, der damaligen Tschechoslowakei sowie der DDR unterschrieben.

Das Abkommen sah vor, dass die Mitgliedsstaaten einander zur Hilfe kommen sollten, sobald einer von ihnen angegriffen würde. Darüber hinaus wurde ein gemeinsamer Befehlshaber über die Truppen ernannt: Marshal Ivan S. Konev aus der Sowjetunion sollte im Falle eines Angriffs das Kommando über das Militär der Staaten übernehmen.

 

Die Sowjetunion fühlt sich bedroht

 

Als Anlass nannten die Mitgliedsstaaten die Wiederaufrüstung der Bundesrepublik Deutschland sowie deren Mitgliedschaft in der NATO. Die Sowjetunion und ihre Verbündeten sahen darin eine Bedrohung des Friedens und die erneute Möglichkeit auf einen Krieg gegeben.

Nur wenige Tage zuvor hatten die Vereinigten Staaten von Amerika mitsamt der weiteren Mitgliedsstaaten der North Atlantic Treaty Organization, kurz NATO, die Bundesrepublik aufgenommen und ihre militärische Wiederaufrüstung erlaubt.

 

Das Ende des Pakts

 

Der Warschauer Pakt blieb bis 1991 bestehen. Albanien wurde 1962 aus dem Bündnis ausgeschlossen. Die Nation hatte sich vorab der kommunistischen Volksrepublik China im Handel angenähert, da der russische Regierungschef Nikita Khrushchev in seiner Politik für ihren Geschmack zu sehr von strikt marxistischen Grundprinzipien abwich.

1990 kam es zur Wiedervereinigung Deutschlands und mit der Auflösung der DDR hatte der Warschauer Pakt ein weiteres Mitglied weniger. Auch in vielen weiteren Ländern des sogenannten Ostblocks setzten sich zu Beginn der 90er Jahre vermehrt Regierungen durch, die nicht kommunistisch motiviert waren. Im März 1991 wurden die militärischen Strukturen des Bündnisses aufgelöst und im Juli des gleichen Jahres fand schließlich das letzte Treffen des Bundes statt.