Doppelagent Marcus Klingberg – Die wahre Geschichte eines Spionageskandals
Marcus Klingberg war einer der bedeutendsten Spione des Kalten Krieges – und der Mann hinter einem der größten Spionageskandale Israels. Die neue Dokumentation „Doppelagent Marcus Klingberg – Zwischen KGB und Mossad“ (Originaltitel: Marcus Klingberg – A Perfect Spy) beleuchtet das Leben eines Mannes, der jahrzehntelang ein Doppelleben führte – als Wissenschaftler und sowjetischer Spion.
Wer war Marcus Klingberg?
Geboren in Polen als Sohn jüdischer Eltern, floh Klingberg während des Zweiten Weltkriegs in die Sowjetunion und schloss sich der Roten Armee an. Nach Kriegsende wanderte er nach Israel aus und arbeitete am Institut für biologische Forschung – als Leiter des geheimen israelischen Biowaffenprogramms. Über mehr als drei Jahrzehnte hinweg lieferte er geheime Informationen an den KGB, ohne entdeckt zu werden.
Enttarnung durch den Mossad
Erst ein Doppelagent des israelischen Geheimdienstes Mossad brachte Klingberg auf die Spur. Er wurde in eine Falle gelockt, 1983 verhaftet und zu 20 Jahren Haft verurteilt. Seine Geschichte wurde jahrelang geheim gehalten. Im Jahr 2003 kam Klingberg frei und verließ Israel in Richtung Paris, wo er später verstarb.
Die Dokumentation im Überblick
Die Doku gibt einen vielschichtigen Einblick in Klingbergs Leben zwischen politischer Überzeugung, Schuld und Loyalitätskonflikten. Regie führten Rémi Lainé und Yaël Vidan, produziert wurde der Film von Valérie Montmartin (Little Big Story) sowie Anton Iffland Stettner und Eva Kuperman (Stenola Productions).
Der renommierte Autor John le Carré, bekannt durch Werke wie „Der Spion, der aus der Kälte kam“, unterstützte das Projekt vor seinem Tod 2020 mit seiner Expertise.
Zeitzeugen und Expert*innen berichten
Zu Wort kommen u. a.:
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Dr. Ruchama Marton, Psychiaterin und Menschenrechtsaktivistin
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Yaakov Peri, Ex-Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Shin Bet
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Avigdor Feldman, Klingbergs Anwalt
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Prof. Alfredo Morabia und Prof. Avner Cohen, Wissenschaftler
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Yossi Melman und Peter Pringle, Journalisten und Autoren