Eine kürzlich von der renommierten Zeitschrift The Lancet veröffentlichte Studie warnt davor, dass lange Arbeitstage das Risiko eines Herzinfarkts oder eines Herzleidens dramatisch erhöhen.
Für die Studie wurden die Daten von mehr als 600.000 Personen ausgewertet. Für die Verfasser des Artikels hängen Arbeitsstunden und Herzkrankheiten zusammen, da sich das Risikoverhalten mit langen Arbeitstagen erhöht: So seien Bewegungsmangel, erhöhter Alkoholkonsum und zu viel Stress mit für das Krankheitsrisiko verantwortlich.
Die Forscher fertigten zudem auch eine systematische Metaanalyse jener Literatur an, die sich diesem Zusammenhang widmet und fanden Erstaunliches heraus:
Bei 55 Stunden pro Woche oder mehr steigt das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, ums 1,3fache an. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Herzkrankheit zu erkranken, steigt um 13% gegenüber jenen mit „normalen“ Arbeitszeiten (35-40 Wochenstunden) an. Diese Arbeit ist die erste, die den genauen Zusammenhang zwischen Infarktrisiko und der Ausdehnung der Arbeitsstunden herstellt.
Daten der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) zufolge haben Arbeiter in Mexiko, Costa Rica und Griechenland die längsten Arbeitstage (zwischen 2.200 und 2000 Stunden pro Jahr).
Die Länder mit den kürzesten Arbeitstagen sind Deutschland, Norwegen und die Niederlande (circa 1.370 Stunden). Bleibt festzuhalten, dass mehr Arbeitsstunden sich zwar schlecht auf die Gesundheit auswirken können, sie aber keineswegs die Produktivität erhöhen müssen.
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