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Viele Männer bestehen darauf, dass sie eine bessere Orientierungsgabe besitzen als das weibliche Geschlecht – und neueste Studien geben ihnen sogar recht. Offenbar spielen nicht nur kulturelle bzw. historische Komponenten eine Rolle, sondern tatsächlich auch hormonelle Unterschiede.

Forscher der norwegischen Universität für Wissenschaft und Technologie (NTNU) gingen dieser Frage nach und führten zwei Studien durch: In einer ersten Studie beobachtete man mithilfe eines Magnetresonanz-Scanners die Gehirnaktivität von Männern und Frauen, während sie Orientierungs-Aufgaben lösten.

Die Bilder zog man anschließend heran, um die Gehirnaktivität zu analysieren. Dabei fand man heraus, dass Männer zur Orientierung jene Gehirnregion, die als Hippocampus bekannt ist, mehr benutzen.

Frauen hingegen benutzen vorwiegend das Frontalgehirn. Da der Hippocampus gebraucht wird, um die Himmelsrichtungen zu unterscheiden, könnte dies ein Grund dafür sein, dass sich Männer besser orientieren können.

Die zweite Studie stützte sich auf die Hypothese, dass Testosteron bei der Orientierungsfähigkeit eine Rolle spielt: Man verabreichte einigen Teilnehmerinnen das Hormon und ließ sie erneut Aufgaben lösen, mit dem Ergebnis, dass sich ihre Resultate tatsächlich verbesserten.

Das würde bedeuten, dass Testosteron sich auf die räumliche Wahrnehmung auswirkt.

Diese Studie könnte auch zur Erforschung von Alzheimer beitragen und nicht nur zur Debatte über die Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Alzheimer betrifft doppelt so viele Frauen wie Männer, eines seiner Symptome ist der Orientierungsverlust.

Bild: © CC0 Public Domain, Pixabay.de