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An diesem Tag im Jahr 1935 stellt der schottische Ingenieur und Physiker Sir Robert Watson-Watt zum ersten Mal RADAR vor. RADAR steht für Radio Detection And Ranging (funkbasierte Flugzeugortung und –abstandsmessung). Es spielte eine wichtige Rolle bei dem Sieg der Alliierten im Zweiten Weltkrieg.

Watson-Watt war der Sohn eines Dampfmaschinenpioniers. Als Student entwickelte er ein großes Interesse an Radiowellen. Er wollte für das britische Kriegsministerium arbeiten, aber weil es dort keine passende Stelle für ihn gab, trat er dem Wetteramt bei.

Dort entwickelte er ein System, das Gewitter aufspüren konnte. Wenn Blitze einschlagen, ionisieren sie die Luft und erzeugen ein Funksignal. Das nutzte Watson-Watt um die Position des Gewitters zu entdecken und zu lokalisieren.

Seine Arbeit mit Radiowellen führte er fort, als das Luftfahrtministerium Watson-Watt bat, Gerüchte zu überprüfen, laut denen die Deutschen einen „Todesstrahl“ entwickelt haben sollten, der Menschen über eine große Entfernung töten konnte.

Er kam zu dem Schluss, dass solch ein Gerät höchst unwahrscheinlich sei, aber er signalisierte, dass er seine Aufmerksamkeit dem „schwierigen, aber weniger aussichtslosen Problem der Funk-Erkennung statt der Funk-Zerstörung“ widmen werde.

Im Februar 1935 stellte Watson-Watt dem Luftfahrtministerium das erste angewandte Funksystem zum Erkennen von Flugzeugen vor. Das Radar erkennt entfernte Objekte – in diesem Fall Flugzeuge oder Schiffe – indem es Radiowellenimpulse sendet und das zurückkommende Signal misst.

Im April wurde ihm ein Patent für das System erteilt und bald nutzte Großbritannien das Radar, um bis zu 130 Kilometer entfernte Flugzeuge zu erfassen. Wie sich herausstellte, kam die Erfindung genau zum richtigen Zeitpunkt. Bis zum Zweiten Weltkrieg hatte Großbritannien ein Netzwerk von Radarstationen namens Chain Home (Heimat-Kette) entlang der englischen Küstenlinie aufgebaut.

Dieses System warnte die britische Royal Air Force erfolgreich, wenn sich feindliche Bomber näherten. In der Luftschlacht um England stellte es sich als unverzichtbare Waffe in Großbritanniens Sieg über die Deutsche Luftwaffe heraus.

Watson-Watts Beitrag bei den Kriegsanstrengungen war so bedeutsam, dass er im Jahr 1942 zum Ritter geschlagen wurde. Seitdem wurde seine Radar-Technologie für viele Zwecke eingesetzt, von der Meteorologie bis zur Luftverkehrskontrolle bis hin zu den Radarpistolen der Polizei.

Laut Berichten soll Watson-Watt in Kanada von einem Polizisten wegen zu hoher Geschwindigkeit mit einer Radarpistole angehalten worden sein. Er sagte dem Beamten: „Hätte ich gewusst, was Sie damit anstellen würden, hätte ich es nie erfunden.“

Bild: SSPL via Getty Images