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An diesem Tag im Jahr 2000 lokalisierte eine von der National Geographic Society geführte Expedition die Quelle des Amazonas.

Der Ursprung ist eine Wasserfläche, die von einem hohen Hang in den schneebedeckten Anden fällt. Dieser neue festgelegte Ursprungsort bedeutete, dass sich die offizielle Länge des Amazonas ausdehnte. Es handelte sich um eine minimale Korrektur, aber war dennoch ausreichend genug, um den Nil zu überholen – bis dahin der längste Fluss der Welt.

Der Rio Amazonas, wie er auf Portugiesisch genannt wird, fließt auf einer Länge von 6.683 Kilometern durch Peru, Kolumbien und Brasilien, bevor er in den Atlantik mündet.

Seine enorme Länge entspricht der Entfernung zwischen Rom und New York City. Forscher haben lange behauptet, dass der Amazonas länger ist als der Nil. Akkurate Messungen sind bei der Komplexität des Flusses kaum möglich, nicht zu vergessen die saisonalen klimatischen Veränderungen. Das National Geographic Team nutzte zur Bestimmung der Quelle GPS-Geräte und konnte so den Gletscherwasserfluss in den peruanischen Anden festlegen.

Der Ursprungspunkt liegt hoch im Hang des Nevado Mismi, ungefähr 5.597 Meter über dem Meeresspiegel.

Obwohl schon zuvor Wissenschaftler den Berg als Quelle bestimmt hatten, konnte es erst im Jahr 2000 bestätigt werden. Über die Länge ist man sich immer noch nicht einig, aber von der Wasserflusslänge her ist der Amazonas unbestritten der Sieger. Er bewässert zwei Fünftel von Südamerika. Die Gegend um das Amazonas-Flussbecken enthält ungefähr 20 Prozent des auf unserem Planeten verfügbaren Süßwassers. Das alljährliche Hochwasser führt zum größten überfluteten Waldgebiet der Welt.

Daher ist es ein einzigartiges Ökosystem, ein Zuhause für den rosafarbenen Amazonasdelfin, riesige Flussschildkröten, Kurzschwanzaffen und den Hoatzin, einen blaugesichtigen Vogel, der in Bäumen lebt.

Forscher sind den Amazons seit Jahrhunderten auf und ab gereist. Frühe europäische Entdecker trafen auf Ureinwohner, die in ihren Einbaum-Kanus und Segelflößen, genannt Jangadas, sehr geschickt über den Fluss navigierten. Im 19. Jahrhundert wurde die Erforschung ernsthafter betrieben. Dies führte zur Ausbeutung der Ortsansässigen, unter anderem mussten sie die Gummibäume anzapfen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg machten sich Forscher Gedanken um die ökologische und kulturelle Zerstörung. Dies führte zu mehreren Konferenzen, die sich mit den Problemen des Amazonas’ beschäftigten. Ergebnis war ein Vertrag, der die ökologischen Entscheidungen für die Zukunft abwägt.

Bild: © John Warburton-Lee Photography / Alamy