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An diesem Tag im Jahr 1933 wird durch Zufall Polyethylen entdeckt und zwar von den englischen Wissenschaftlern Reginald Gibson und Eric William Fawcett. Es ist eine der ersten Plastikarten, die verbreitete Anwendung findet.

Polyethylen ist das am häufigsten verwendete Plastik der Welt und lässt sich in unzähligen Variationen finden, von der Plastiktüte bis hin zu Rohren. Polyethylen wurde tatsächlich das erste Mal im Jahr 1898 von dem deutschen Chemiker Hans von Pechmann künstlich hergestellt. Als er die chemische Verbindung Diazomethan erhitzte, bemerkte Pechmann, dass sich eine wachsige, weiße Substanz bildete. Seine Kollegen benannten es Polymethylen. Jahrzehnte später machten zwei Wissenschaftler, die bei dem englischen Industriegiganten „Imperial Chemical Industries“ in Northwich arbeiteten, eine ähnliche Entdeckung. Sie setzten eine Mischung aus Ethylen und Benzaldehyd unter extrem hohen Druck und bemerkten das gleiche verdächtige wachsige, weiße Material. Weil die Reaktion durch eine Sauerstoff-Verunreinigung zustande kam, brauchte ein weiterer ICI-Wissenschaftler weitere  zwei Jahre, um den Prozess in eine reproduzierbare Hochdruck-Synthese für Polyethylen zu entwickeln. Die ersten Patente wurden 1936 angemeldet.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Polyethylen als Isoliermaterial für Radarkabel genutzt und als gut gehütetes Geheimnis gehalten. Nach dem Krieg wurde es kommerziell produziert und fand schnell Anwendung in vielen Gebieten.

Im normalen Leben treffen wir unzählige Male am Tag auf dieses Plastik: Es polstert unsere Pakete, trägt unsere Einkäufe, verschließt unsere Lunchboxen, gibt Spielzeugen ihre Form, mit denen unsere Kinder spielen und formt unser Armaturenbrett. Polyethylen gibt es mit hoher und niedriger Dichte, was von dem Herstellungsprozess abhängt. Das Material ist bekannt dafür, billig, flexibel, haltbar und chemisch resistent zu sein. Außer für Tüten und Rohre wird es für Filme, Verpackungsmaterial, Container und Automontagen genutzt. Es ist ein Leichtgewicht (und deswegen billiger zu transportieren), hat ein langes Leben und kann aus erneuerbaren Quellen wie Rohrzucker hergestellt werden. Wegen seiner breiten Anwendungsmöglichkeiten hinterfragen Umweltschützer und Wissenschaftler den Effekt von Polyethylen auf unsere Umwelt.