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An diesem Tag im Jahr 1985 sank das im neuseeländischen Auckland vor Anker liegende Greenpeace-Schiff „Rainbow Warrior“.

Mit dem Schiff sollte gegen französische Atomtests auf dem Mururoa-Atoll protestiert werden. Die „Rainbow Warrior“ sank, weil sie bombardiert wurde; dabei starb ein Fotograf an Deck.

1977 kaufte Greenpeace das Schiff für 40.000 Pfund vom britischen Landwirtschaftsministerium.

Die „Rainbow Warrior“ war das erste Schiff, das von Greenpeace eingesetzt wurde. Sie diente dazu, auf der ganzen Welt Spendengelder für Umweltkampagnen zu sammeln. Anfang 1985 befand sich die „Rainbow Warrior“ im Pazifik, um gegen Atomtests zu kämpfen. Frankreich hatte Atomsprengköpfe entwickelt, die für U-Boot-gestützte ballistische Raketen verwendet werden sollten.

Die Sprengköpfe sollten unter Wasser vor dem Französisch-Polynesischen Mururoa-Atoll getestet werden. Greenpeace plante, eine Yacht-Flottille nach Mururoa zu schicken.

Sie wollten auch unerlaubt in die französische Militärzone eindringen, um gegen die Tests zu protestieren. Außerdem planten Greenpeace-Aktivisten, Testgegner auf der pazifischen Insel zu platzieren - ebenfalls illegal - welche die Explosionen überwachen sollten. Weil diese Greenpeace-Aktion nicht die erste gegen die französischen Atomtests in Mururoa war, unterwanderte die französische Regierung Greenpeace.

Sie erfuhren von ihren Plänen und entschieden sich, den geplanten Protest zu stoppen, indem sie die „Rainbow Warrior“ sinken lassen wollten. Die Operation wurde „Operation Satanique“ genannt.

In der Nacht des 10. Juli 1985 waren der Kapitän der „Rainbow Warrior“, Pete Wilcox, und viele weitere Crewmitglieder schon schlafen gegangen. Es war kurz vor Mitternacht und einige Greenpeace-Aktivisten saßen noch an Bord des angedockten Schiffes, unterhielten sich und tranken Bier. Plötzlich gingen alle Lichter aus und ein lautes Knacken von zerbrochenem Glas unterbrach die ruhige Nacht, gefolgt von einem lauten Wasserrauschen.

Die Crew ging anfangs davon aus, dass das Schiff von einem Schlepper gerammt worden war und evakuierte das Schiff.

Nach einer kurzen Ruhepause kehrten einige Crewmitglieder zurück, um den Schaden zu begutachten und um alles auf Video aufzunehmen. Auch der Fotograf Fernando Pereira kehrte auf das Schiff zurück, um seine Fotoausrüstung zu retten. Eine zweite Explosion zerriss den Rumpf des Schiffes und versenkte es, zusammen mit dem Fotografen Pereira.

Tatsächlich waren zwei Beamte des französischen Geheimdienstes unter das Schiff getaucht und hatten zwei Haftminen am Rumpf befestigt, die mit einem Abstand von zehn Minuten detonieren sollten.

Sie wollten mit der ersten Mine das Schiff beschädigen und allen Personen auf dem Schiff ermöglichen sich zu entfernen. Dann sollte das Schiff durch eine zweite Explosion zerstört werden. Als die Operation Satanique aufgedeckt wurde, war das eine Katastrophe für die französische Regierung. Der französische Verteidigungsminister Charles Hernu dankte ab.

Der Premierminister gab später zu, dass die französische Regierung den Auftrag für die Zerstörung des Schiffes gegeben hatte. Frankreich musste 8,16 Millionen Dollar Entschädigung an Greenpeace zahlen.

Die „Rainbow Warrior“ wurde für forensische Untersuchungen saniert, dann aber für irreparabel befunden und in der Matauri Bay versenkt, wo sie als Tauchwrack und Fisch-Schutzgebiet dient. Ihre Masten werden im Dargaville Museum in Neuseeland ausgestellt. Am 14. Oktober 2011 ließ Greenpeace ein neues Schiff vom Stapel laufen, die „Rainbow Warrior II“. 

Bild: © AFP