Zurück

An diesem Tag im Jahr 1971 wurde der Zeichensprachen-Gorilla Koko geboren.

Der Tag erinnert auch an die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika am 4. Juli 1776. Er steht für die Loslösung von Großbritannien. Der Independence Day wird in den USA häufig mit spektakulären Feuerwerken gefeiert. Koko ist eigentlich eine Abkürzung für „Hanabiko“, dem japanischen Wort für „Feuerwerkskind“.

Laut ihrer langjährigen Trainerin Francine Patterson versteht das Gorillaweibchen über 1.000 Zeichen der Amerikanischen Gebärdensprache und rund 2.000 Wörter gesprochenes Englisch.

Ihr außergewöhnliches Leben beinhaltete Online-Chats, Videodating, Hauskatzen und einen bösen Papagei; nicht zu vergessen Fälle von sexueller Belästigung.

Koko wurde im San Francisco Zoo geboren, lebt aber in Woodside in Kalifornien. Sie kann über die Gebärdensprache kommunizieren.

Und obwohl sie keine zusammenhängenden Sätze formen kann, bildet sie ihre eigenen zusammengesetzten Wörter; zum Beispiel kombiniert sie „Finger“ und „Armband“ um einen Ring zu beschreiben. Am 12. April 1998, in den frühen Tagen des Breitbandinternets, führte America Online einen Online-Chat mit Koko durch. Dabei beeindruckte sie ihre virtuelle Zuhörerschaft, als sie Patterson nach etwas Süßem fragte mit den Worten „Lippen nachmachen Süßigkeit gib mir“.

Um Koko zur Paarung zu ermutigen, spielte man ihr Videos von verschiedenen männlichen Gorillas vor.

Diese Gorilla-Videodate-Initiative führte dazu, dass sie sich Ndume als Partner suchte. Bisher haben sie sich zwar noch nicht fortgepflanzt, aber es gibt noch Hoffnung, dass sie es eines Tages tun werden und dass Koko dann die Gebärdensprache an ihre Kinder weitergeben wird. Sie lebte mit einem Gorilla namens Michael zusammen. Allerdings behandelten sich die beiden eher wie Geschwister als wie romantische Partner.

Auch Michael verstand an die 600 Zeichen. Laut seines Trainers erlitt Michael ein Trauma als er mitansehen musste, wie seine Eltern von Wilderern umgebracht wurden. Man geht davon aus, dass er oft versucht hat dieses Ereignis zu erklären; aber leider konnte er es nie klar ausdrücken.

Koko ist eins der wenigen Tiere, die selbst Haustiere haben.

Im Sommer 1984 fragte sie Patterson nach einer Katze. Sie suchte sich eine schwanzlose graue Manx-Katze aus einem Wurf verlassener Katzenjungen aus. Als diese Katze später überfahren wurde, weinte Koko und gebärdete „schlecht, traurig, schlecht“ und „böse, weinen, böse, traurig“.

Koko lebte ebenfalls für eine Weile mit einem Papagei zusammen, jedoch kamen sie nicht miteinander aus. Daher erhielt er den Spitznamen „Teufel Zahn“.

Koko sorgte auch für einen Skandal. Drei ehemalige Angestellte der Gorilla Foundation beschwerten sich über sexuelle Belästigung. Sie sagten, dass das Gorillaweibchen oft danach gefragt habe, ihre Brustwarzen sehen zu wollen und Patterson sie gezwungen hätte, Kokos Wunsch nachzukommen. Die Trainerin habe mit Kündigung gedroht, wenn sie dem Wunsch nicht nachkämen.

Natürlich kann es sein, wie bei allem anderen auch, dass Kokos Kommunikationsversuche von uns falsch interpretiert worden sind.

Bild: © National Geographic/Getty Images