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Der Automobilingenieur Ferdinand Porsche zeigt schon früh Interesse an Technologie und Elektrizität. Porsche arbeitet bis 1931 als erfolgreicher Fahrzeugingenieur, ehe er seine eigene Firma gründet. Von ihm und seinem Sohn stammen die ersten Entwürfe für den Volkswagen.

 

Frühe Jahre

Ferdinand Porsche wird am 3. September 1875 als drittes Kind von Anton und Anna Porsche in Maffersdorf geboren wurde. Bereits in jungen Jahren ist er von Automobilen und Elektrizität fasziniert. Nachdem er die Lehre zum Spengler abschließt, beginnt er im Alter von 18 Jahren bei Bela Egger & Co., einem Elektrizitätswerk in Wien. In diesem Zeitraum schreibt er sich auch als Teilzeitstudent an der heutigen Technischen Universität Wien ein.

Schnell wird Porsche aufgrund seiner Fähigkeiten in eine Führungsposition befördert. 1897 baut er einen Radnabenmotor, für den er in den folgenden Jahren große Anerkennung gewinnt. Vor allem bei der Weltausstellung in Paris im Jahr 1900 wird die Erfindung bejubelt. Während seiner Zeit bei dem k.u.k. Hoflieferanten Jacob Lohner entwickelt er das erste Auto, das über alle vier Räder angetrieben wird. Eine weitere Errungenschaft aus jener Zeit stellt das Automobil C.2 Phaeton (kurz P1) dar – das erste Hybridauto der Welt.

Porsche fährt mit seinen Autos Rennen und gewinnt unter anderem die Prinz-Heinrich-Wertungsfahrt. Nebenher entwickelt er Motoren für Flugzeuge und baut LKWs. Nach 17 Jahren bei Lohner wechselt er im Jahr 1923 zu dem in Stuttgart ansässigen Unternehmen Daimler-Motoren-Gesellschaft. Er ist verantwortlich für die Entwicklung des Mercedes-Kompressorwagens. Porsche erhält den Ehrendoktor für seine Leistungen im Ingenieurswesen. Nach einiger Zeit geht er zurück nach Österreich und fängt bei Steyr an.

 

Firmengründung

Am 25. April 1931 gründet Porsche das Unternehmen "Dr. Ing. HC F. Porsche GmbH, Konstruktionen und Beratung für Motoren und Fahrzeuge". Die Firma entwickelt für ihre Auftraggeber technische Geräte für Motoren, Windräder und Flugmotoren.

 

Porsche und die NSDAP

Die erste Zusammenarbeit mit Adolf Hitler findet im Zuge des Volkswagen-Projekts statt. Im Juni 1934 wird Porsche damit beauftragt, den Volkswagen zu entwickeln, später auch KdF-Wagen bzw. VW Käfer genannt. Das Ziel ist ein Automobil, das selbst für schlechter verdienende Menschen erschwinglich ist. Gemeinsam mit seinem Sohn Ferry stellt er die ersten Entwürfe des „Volkswagen“-Autos zusammen und überblickt den Bau der Produktionsstätte bei Fallersleben. Als der Krieg ausbricht, wird die Produktion eingestellt und stattdessen steht die Fertigung von Kriegsfahrzeugen an.

Porsche wird 1937 Mitglied der NSDAP. Durch seine Aufnahme in die SS steigt er zwar immer weiter auf, doch er bleibt stets auch bei offiziellen Anlässen in Zivil gekleidet. Trotzdem engagiert er sich stark in der Kriegsindustrie.

Vater und Sohn werden damit beauftragt, einen Panzer für das „Tigerprogramm“ zu bauen. Die Porsches legen Pläne für einen überlegenen Panzer vor, der mit seiner großen Schussweite feindliche Panzer ausschalten kann, bevor diese effektiv das Gegenfeuer eröffnen können.

Porsche nutzt seine Beziehung zu den obersten Machthabern der NS-Diktatur, um immer neue Aufträge zu bekommen. Sowjetische Zwangsarbeiter werden in einer neuen Leichtmetallgießerei bei VW auf seinen Wunsch hin eingesetzt.

 

Kriegsende

Als das Ende des Zweiten Weltkriegs naht, zieht sich Porsche nach Zell am See in Österreich zurück. Dort wird er 1945 von französischen Soldaten inhaftiert. 22 Monate später wird er wieder freigelassen. Ein Gericht spricht ihn 1948 von allen Anklagepunkten frei.

Ferdinand Porsche stirbt am 30. Januar 1951 in Stuttgart. Seine Verstrickungen in den Zweiten Weltkrieg werden noch immer kontrovers diskutiert. Viele sehen ihn als Technokrat, nicht als Kriegsverbrecher.

Trotz seiner zum Teil zweifelhaften Vergangenheit bleibt er unter anderem als genialer Entwickler des Radnabenmotors, der Drehstabfederung und der Mittelmotorbauweise bekannt.

 

Foto (c) Bundesarchiv, Bild 183-2005-1017-525 / CC-BY-SA 3.0

 

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