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An diesem Tag im Jahr 1947 wurde der erste Computer Bug entdeckt. Es war ein Herbstnachmittag im September, als eine verhängnisvolle Motte in einen riesigen Computer der Navy an der Harvard University flog.

Der Computer hieß Mark II Aiken Relay Calculator. Die Motte landete zwischen den Punkten von Relay #70, im Panel F, das sich nach einem Moment abschaltete und so das Leben der unglückseligen Motte beendete. Der Mark II Computer stürzte ab. Wissenschaftler krochen in den riesigen, 15 Meter langen und zweieinhalb Meter hohen Computer, um das Problem ausfindig zu machen.

Ein Wissenschaftler stieß zufällig auf das kleine Problem, das den Riesencomputer zum Absturz gebracht hatte: Eine winzig kleine Motte, der welterste wirkliche Computer Bug.

Die Wissenschaftler holten die Motte aus dem Computer heraus und klebten sie in ein Logbuch. Der Eintrag lautete: „Erster Fall eines gefundenen Bugs (Käfers).“ Tatsächlich war der Begriff „bug“ damals schon seit vielen Jahren in Gebrauch, um einen kleinen technischen Defekt zu beschreiben. Eine Störung in einer Telegraphenleitung hieß „bug“ und als Thomas Edison die Lösung für dieses Problem fand, wurde es „bug trap“, also „Käferfalle“ genannt.

Den Begriff nutzte man auch im Zweiten Weltkrieg, um Probleme in der Radartechnik zu benennen.

Und in „Hawkins New Catechism of Electricity“, ein Elektrohandbuch aus dem Jahr 1896 von Theodore Audel & Company, fanden Wissenschaftler diesen Eintrag in Bezug auf einen technischen Defekt: „Der Begriff „bug“ wird in begrenztem Ausmaß genutzt, um einen Fehler oder Probleme bei den Verbindungen oder der Arbeit von elektrischen Apparaten zu beschreiben.“

Aber erst eine Mathematikprofessorin vom Vassar College und Mitglied der Marinereserve, Grace Hopper, führte den Begriff in den normalen Gebrauch ein.

Hopper war eine angesehene Navy-Mathematikerin. Sie freute sich über die Ironie, einen echten Computer „bug“ im Mark II Computer gefunden zu haben. Sie nutzte den Ausdruck mit Begeisterung, malte Cartoons von dem „Computerkäfer“, schrieb ein Wörterbuch für Programmierer, in dem sie den Begriff „debug“ prägte. Außerdem erzählte sie die Motten-Geschichte gern weiter.

Dank ihrer einsatzfreudigen Bemühungen, nahmen die Programmierer den Begriff auf und kurz darauf auch die allgemeine Öffentlichkeit.

Hopper trat dem Team bei, das den UNIVAC entwickelte, den ersten kommerziellen Computer, der in den USA produziert wurde. Sie war ein so hochgeschätztes Mathematikgenie, dass die Navy sie im Alter von 61 Jahren zurück in den Dienst nahm. Erst mit 79 ging sie in Ruhestand. Das Logbuch mit der eingeklebten Motte ist heutzutage im History of American Technology Museum ausgestellt, einem Teil des Smithsonian.

Bild: Naval History and Heritage Command