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Am 15. September 1995 entdeckten zwei Schweizer Astronomen 51 Pegasi. Er ist der erste größere Stern abgesehen von der Sonne, der einen Planeten hat, der ihn umkreist – ein Durchbruch in der astronomischen Forschung.

Viele Jahre gingen Astronomen davon aus, dass die Planeten, die unsere Sonne umkreisen, die einzigen Planeten im Universum sind. Die Schweizer Astronomen Michel Mayor und Didier Queloz waren ebenfalls dieser Meinung, als sie in den frühen 1990er Jahren ein Forschungsprojekt im Haute-Provence Observatorium im südöstlichen Frankreich begannen. Sie benutzten einen ELODIE Spektographen, um Exoplaneten anhand der Radialgeschwindigkeitsmethode aufzuspüren.

Sie bemerkten kleine Wackler in der Bewegung eines Himmelskörpers. Dieses Wackeln ließ Schwerkraft-Interaktion mit einem anderen Himmelskörper vermuten. Bei genauerer Untersuchung entdeckten sie, dass der eiernde Himmelskörper tatsächlich ein Planet war, der einen sonnenähnlichen Stern umkreiste.

Am 6. Oktober 1995 gaben Mayor und Queloz bekannt, dass sie den ersten Stern abgesehen von der Sonne entdeckt hatten, der einen Planeten besitzt, der ihn umkreist. Die Entdeckung des Exoplaneten 51 Pegasi b stellte die Vorstellungen der Astronomen, was einen Planet ausmacht, auf den Kopf und markierte einen Durchbruch in der astronomischen Forschung.

Sowohl der sonnenähnliche Stern 51 Pegasi als auch sein Exoplanet 51 Pegasi b befinden sich im Pegasus-Sternbild, ungefähr 50,9 Lichtjahre von der Erde entfernt. Der Stern 51 Pegasi ist ein Gelber Zwerg, der vermutlich 6,1 bis 8,1 Milliarden Jahre alt ist. Bei 51 Pegasis Planet, Pegasi b, handelt es sich wahrscheinlich um einen überhitzten Gasplaneten mit einem größeren Radius und ungefähr der Hälfte der Masse des Jupiters.

Der Planet umkreist 51 Pegasi in nur vier Erdentagen. Das veranlasst Astronomen dazu, anzunehmen, dass er seinem Stern wesentlich näher ist als der Merkur unserer Sonne. Seine Oberflächentemperaturen werden auf brennende 982 Grad Celsius geschätzt.

Das „b“ in Pegasi b bedeutet, dass dieser Planet als der erste entdeckt wurde, der seinen Mutterstern 51 Pegasi umkreist. Entdeckungen weiterer Exoplaneten würden „c“, „d“ und so fort benannt werden. Der Planet ist auch als Bellerophon bekannt, benannt nach dem griechischen Held Bellerophon, der Pegasus, das geflügelte Pferd, zähmte – eine Anspielung auf das Sternbild, in dem er gefunden wurde.

Seit der Entdeckung des Pegasi 51 b sind weitere Exoplaneten, die sonnenähnliche Sterne umkreisen, entdeckt worden, darunter 55 Cancri und Tau Bootis. Diese Klasse der Exoplaneten wird „heißer Jupiter“ genannt, Planeten, deren Masse der des Jupiters ähnlich ist oder sie sogar übertrifft.

Ohne die Arbeit von Mayor und Queloz wäre die gesamte Klasse der Planeten, deren bekanntester 51 Pegasi b ist, nie entdeckt worden.

Bild: Image Courtesy NASA