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An diesem Tag im Jahr 1959 machte die sowjetische Raumsonde Luna 3 die ersten Fotos von der nie zuvor gesehenen dunklen Seite des Mondes. Dies war ein großer Schritt in der Erforschung des Weltalls.

Luna 3 war ein ferngesteuerter zylindrischer Kanister mit einer Länge von circa 1,2 Metern und etwa 90 Zentimetern Durchmesser. Luna 3 war Teil des vielgerühmten Mondprogramms der Sowjetunion. Innerhalb dieses Programms starteten zwischen Januar 1959 und Oktober 1970 20 Missionen zum Mond.

Im amerikanisch-sowjetischen Wettlauf zum Mond waren die USA zwar die ersten, die einen Menschen auf den Mond brachten, aber die Russen erzielten dafür andere Mond-Erfolge, so zum Beispiel den ersten Vorbeiflug, den ersten Oberflächen-Einschlag, die erste weiche Landung und die erste Mondsonde.

Die Sowjets schossen auch die ersten Fotos von der Rückseite des Mondes. Die erdabgewandte Seite des Mondes war von besonderem Interesse, weil die Menschen sie noch nicht gesehen hatten. Aus der Perspektive der Erde dreht sich der Mond nämlich nicht (er dreht sich in Bezug auf die Sonne). Der Mond verhält sich so, weil die erdzugewandte Seite dichter ist und mehr Masse hat.

Die Anziehungskraft der Erde zieht diese dichtere, nähere Seite stärker an als die dunkle, abgewandte Seite.

Ziel der Luna 3 Mission war es, Fotos von der Rückseite des Mondes zu machen. Die Sonde war mit einer 35 mm Doppelobjektivkamera ausgestattet. Das eine Objektiv hatte eine Brennweite von 200mm mit einem f/5.6 Objektiv, das andere hatte eine Brennweite von 500mm mit einem f/9.5 Objektiv. Die Kamera war so figuriert, dass sie automatisch damit begann aufeinanderfolgende Fotos zu machen, sobald eine Fotozelle die sonnenbeschienene Seite des Mondes entdeckte.

Als die Luna 3 circa 64.000 Kilometer über der Mondoberfläche vorbeiflog, machte die Kamera 29 Fotografien in einer Zeitspanne von 40 Minuten. Sie erfasste so fast 70 Prozent der erdabgewandten Seite.

Die Fotos wurden direkt an Bord der Sonde entwickelt. Ungefähr 17 Bilder wurden erfolgreich eingescannt und kehrten am 18. Oktober auf die Erde zurück. Obwohl die Bilder eine sehr niedrige Auflösung hatten, haben sie viele Eigenarten des Mondes eingefangen. Darunter die zwei „Mondmeere“, das Mare Moscovrae (Moskauer Meer) und das Mare Desiderii (Meer der Sehnsüchte ).

Außerdem konnte man ein sehr bergiges Gebiet erkennen, das sich stark von dem auf der erdzugewandten Seite des Mondes unterscheidet.

Diese historischen Bilder haben es den Menschen erlaubt, einen flüchtigen Blick auf die mysteriöse, nie zuvor gesehene Seite des Mondes zu werfen. Dies war ein wichtiges Kapitel in der Weltraumerforschung.

Bild: Images Courtesy NASA