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Die Wintersonnenwende von 841 v.Chr., am 21. Dezember, kennzeichnet den Beginn des chinesischen Kalenders.

Dieser Kalender wird im ostasiatischen Raum bis heute genutzt. Anders als beim gregorianischen Kalender, der fast auf der ganzen Welt genutzt wird, sind die Jahre im chinesischen Kalender nicht fortlaufend nummeriert. Stattdessen folgt der chinesische Kalender einem Regierungssystem. Jede Ära wurde einem Herrscher zugeordnet. Seit 1912 ist China eine Republik und die Jahre wurden seitdem in Verbindung mit der Regierungszeit gezählt. Vor 841 v.Chr. waren die Jahre überhaupt nicht gekennzeichnet.

Entgegen dem gregorianischen Kalender, der ein Sonnenkalender ist, ist der chinesische Kalender ein Lunisolarkalender.

Er umfasst die Elemente des Mond- und des Sonnenkalenders. In Ost-Asien wird der gregorianische Kalender hauptsächlich für die tagesaktuellen Aktivitäten genutzt. Der chinesische Kalender wird genutzt, um die traditionellen Feiertage anzuzeigen sowie für astrologische Zwecke. Der Kalender folgt den Mondphasen und ist damit wichtig für die Bauern. Daher hat der chinesische Kalender unter anderem den Spitznamen „Bauernkalender“. Er wird auch alter Kalender genannt, Yin-Kalender – Yin steht für den Mond (ihm gegenüber steht der Yang-Kalender, der Sonnenkalender) und es gibt noch viele weitere Spitznamen.

Der gregorianische Kalender wurde von den Jesuiten im Jahr 1582 nach China gebracht. Im gleichen Jahr übernahmen ihn die Europäer.

Dienstlich wurde der Kalender bis 1912 nicht genutzt. Offiziell übernahm die Republik China den gregorianischen Kalender erst 1919. Die Monate im chinesischen Kalender sind Mondmonate, das heißt, der erste Tag jedes Monats beginnt während des Neumonds. Es gibt, wie auch beim gregorianischen Kalender, zwölf Monate. Die Sonne durchquert die Wintersonnenwende immer während des 11. Monats.

Im modernen China werden die Monate mit ihrer Zahl bezeichnet, dabei entsprechen viele Namen der Blütezeit von Blumen.

Der zweite Monat heißt Aprikosenblüte, gefolgt von Pfirsichblüte und dann Pflaumenreife. Der zehnte Monat ist der gute Monat, gefolgt vom Wintermonat, in dem die Wintersonnenwende auftritt und der letzte Monat heißt einfach letzter Monat. Die alten Tiernamen, die man mit dem chinesischen Kalender in Verbindung bringt, werden tatsächlich nicht genutzt um den Kalender festzulegen, sondern sie beziehen sich auf spezielle Jahre, die nach einer zyklischen Methode geordnet sind.

Die Namen basieren auf den chinesischen Tierkreisen. Ihre Reihenfolge lautet: Ratte, Ochse, Tiger, Hase, Drache, Schlange, Pferd, Schaf, Affe, Vogel, Hund und Schwein.

Diese Tiere werden mit speziellen Charaktereigenschaften in Verbindung gebracht, die unseren individuellen Qualitäten entsprechen und – in Kombination mit anderen astrologischen Details – unser Schicksal bestimmen. Viele halten den chinesischen Kalender für den ältesten Kalender, der am längsten durchgehend genutzt wurde.

Bild: © Peter Donaldson / Alamy