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An diesem Tag im Jahr 2003 brachte sich die NASA-Raumsonde Galileo nach 14 Jahren voller Entdeckungen auf dem Jupiter selbst zum Absturz.

Am 18. Oktober 1989 wurde die Raumsonde Galileo in den Kosmos geschossen. Über sechs Jahre später, nachdem die Sonde die Asteroiden Gaspra und Ida und den Planeten Venus besucht hatte und zudem zweimal zur Unterstützung der Anziehungskraft zur Erde zurückgekehrt war, erreichte sie endlich ihr Ziel: Den Jupiter.

Die folgenden zwei Jahre umkreiste Galileo den riesigen Gasgiganten – den größten Planeten in unserem Sonnensystem und der fünftweit entfernteste von der Sonne. Die geplante Erkundung wurde „Prime Mission“ genannt.

Nach erfolgreicher Durchführung dieser Tour begann die Sonde eine zweite Phase der Erkundung, die „Galileo Europa Mission“ hieß. Sie dauerte zwei Jahre bis zum Ende des Jahrtausends. Diese Mission konzentrierte sich hauptsächlich auf die Jupitertrabanten wie Europa und passenderweise die vier galileischen Monde, die der große italienische Astronom Galileo Galilei als erster im frühen 17. Jahrhundert entdeckt hatte.

Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sandte die NASA die Raumsonde auf ein drittes und letztes Unternehmen, der „Galileo Millennium Mission“. Diese dauerte drei weitere Jahre, in denen die Sonde alle nur denkbaren Erkundungsfunktionen ausgeführt hat.

Nachdem sie ihre Brauchbarkeit überlebt hatte, wurde die Raumsonde vorsätzlich ihrem beabsichtigten Tod geopfert. Im Herbst 2003 wurde Galileo auf Kollisionskurs mit dem Jupiter programmiert. Am 21. September trat Galileo in die dichte Atmosphäre des Gasgiganten ein und verglühte restlos.

Zu diesem Zeitpunkt hatten Galileos Entdeckungen unser Verständnis des gesamten Jupitersystems durch ein eingehendes Studium seiner Felder, seiner Partikel und seiner Trabanten verändert. Die Prime Mission beinhaltete elf Umrundungen in einem blumenförmigen Muster und umfasste den Hauptplaneten und seine Monde Kallisto, Europa und Ganymed.

Während der folgenden Mission wurde auch Io besucht und näher beobachtet. Im Besonderen ging es um die Wolken hochgeladener Partikel um Io herum und die dichten Schwefelströme, die aus Loki austraten, dem größten und kräftigstem Vulkan des gesamten Sonnensystems. Diese beiden wurden während der Mission genauer untersucht.

Schließlich erforschte die dritte Millennium Mission hauptsächlich den weiten Eis-Ozean Europas. Die wichtigsten Erkenntnisse wurden von Galileos abtrennbarer, atmosphärischer Raumsonde entdeckt, die auf dem Jupiter abgelassen wurde. Sie machte Messungen von Wolkenzusammensetzungen, von elementaren und molekularen Häufigkeiten, von Oberflächentemperaturen und Windgeschwindigkeiten und von den turbulenten Blitzen und Gewittern, wie man sie bisher nicht gekannt hatte (1000 Mal stärker als die auf der Erde).

Ohne Zweifel wäre Galileo Galilei erstaunt und begeistert gewesen von der NASA-Sonde Galileo und ihren Entdeckungen. Durch die Umrundungen und Beobachtungen des gesamten Jupitersystems – Jupiter und Kallisto, Europa, Ganymed und Io – revolutionierte sie das Verständnis der Wissenschaftler über die Formation und die folgende Entstehung aller großen Gasgiganten.

Bild: NASA/courtesy of nasaimages.org.