An diesem Tag im Jahr 1493 veröffentlichte der deutsche Arzt, Humanist und Historiker Hartmann Schedel die „Nürnberger Chronik“. Das Buch ist ein gut dokumentiertes Zeugnis des frühen Buchdrucks.
Hartmann Schedel wurde in Nürnberg geboren und erlangte seinen Abschluss in den Freien Künsten, in Geisteswissenschaft und Medizin in Leipzig und Padua. Als Bücherliebhaber besaß er eine beeindruckende Bibliothek, die 370 Manuskripte und 670 gedruckte Bücher enthielt, von denen einige bis heute erhalten sind. Diese Bibliothek war es auch, die als Basis für die „Nürnberger Chronik“ diente.
Die „Nürnberger Chronik“, die auch lateinisch „Liber Chronicarum“, also „Buch der Chroniken“, oder „Die Schedelsche Weltchronik“ genannt wird, ist eines der ersten Bücher, das Text und Illustrationen kombiniert; viele davon wurden nach dem Druck per Hand koloriert. Das Buch basiert auf der Bibel und erzählt die Geschichte der Menschen mit all ihren Naturkatastrophen und Kriegen, dem Aufstieg und Fall von Zivilisationen.
In der „Nürnberger Chronik“ teilt Schedel die Geschichte der Welt in sieben Epochen ein, von der Schöpfung bis zur Sintflut, bis zur Geburt Abrahams, zu König David, bis zur Babylonischen Gefangenschaft, bis zur Geburt Jesu Christi, bis zur Gegenwart und zum Jüngsten Gericht.
Die „Nürnberger Chronik“ wird als „incunabula“ angesehen, lateinisch für „Wiege“, ein Begriff, der häufig für gedruckte Bücher vor 1500 verwendet wird. Das Buch wurde von Anton Koberger gedruckt und von Michael Wohlgemut und Wilhelm Pleydenwurff illustriert. Schätzungsweise wurden zwischen 1400 und 1500 lateinische und zwischen 700 und 1000 deutsche Exemplare gedruckt, was zur damaligen Zeit eine große Menge war.
Bis zum heutigen Tag gilt die gut dokumentierte „Nürnberger Chronik“ mit ihren zahlreichen Karten, Illustrationen und schwierigen Holzschnitten als ein Schatz für Historiker und als Informationsquelle.
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