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Nachdem sein Schiff auf der Reise von Panama nach Peru vom Kurs abgekommen war, entdeckte an diesem Tag im Jahr 1535 der Bischof von Panama, Tomas de Berlanga, durch Zufall die „wertlosen“ Galápagos-Inseln.

Am 23. Februar 1535 legte Bischof Berlanga, ein spanischer Adliger und Abenteurer, in Panama ab, um nach Peru zu gelangen. Er sollte dort territoriale Konflikte zwischen den Konquistadoren Pizzaro und Almagro schlichten.

Am achten Tag der Reise schwemmte eine rätselhafte Strömung Berlangas Schiff vom Kurs ab, so dass es unkontrolliert westwärts driftete. Plötzlich tauchte aus dem Nebel eine Gruppe verzauberter Inseln auf.

Dieser Anblick überraschte die spanischen Segler, denn durch den Nebel verschwanden und erschienen die Inseln immer wieder aufs Neue. Die Crew segelte zu den mysteriösen Inseln und kam dort am 14. März 1535 an. Ohne es zu wissen, hatte Berlanga gerade die Galápagos-Inseln entdeckt.

Nach einer ersten Erkundung befand Berlanga die Inseln für nutzlos. In einem Brief an den König von Spanien beschrieb er die Inseln als unbewohnt, karg und nutzlos, die trostlose Landschaft nur von Vögeln, Robben und Reptilien bewohnt.

„Ich glaube nicht, dass es hier eine Stelle gibt, wo man Korn anpflanzen kann, weil alles voller großer Steine ist und die Erde dort ist voller Schlacke, wertlos, sie hat nicht die Kraft ein wenig Gras wachsen zu lassen“, so schrieb er in seinem Brief an den König. Er fügte eine Beschreibung der sanftmütigen Inselvögel bei und beschrieb sie als „...so dumm, dass sie nicht einmal wussten, wie man flieht und viele von ihnen wurden mit der Hand gefangen.“

Berlanga und seine Crew waren vor allem von dem Mangel an Wasser auf der Insel enttäuscht. Als sie dort ankamen, hatten sie nur noch Wasservorräte für zwei Tage und die Männer brauchten dringend etwas zu trinken. Auf der ersten Insel, auf der sie anlegten, fanden sie kein frisches Wasser und auf dem Weg zur zweiten ging ihnen das Wasser aus.

Die Crew begann, Wasser aus stacheligen Birnenkakteen zu pressen, um zu überleben. Als sie in einer Schlucht endlich Wasser fanden, waren zwei Männer und zwei Pferde schon verdurstet.

Berlanga hielt wenig von den Inseln und segelte mit seiner Crew wieder ab, ohne den Inseln wenigstens einen Namen gegeben zu haben. Aber in seinem Brief an den König sprach Berlanga häufig von den Galápagos, den Riesenschildkröten der Insel, und so blieb der Name haften. Auf Karten aus dem 16. Jahrhundert tauchten die Inseln als „Insulae de los Galopegos“ auf.

Dreihundert Jahre später, im Jahr 1835, trugen diese „nutzlosen“ Inseln – mit ihrer großen Anzahl einheimischer Arten – zu Charles Darwins Evolutionstheorie bei. Heute sind die Galápagos-Inseln ein UNESCO Weltnaturerbe. Sie gelten als ein „lebendes Laboratorium“ der Evolution und ziehen Wissenschaftler und Besucher aus der ganzen Welt an.

Bild: © Top-Pics TBK / Alamy