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An diesem Tag im Jahr 1950 wurde der „Sizilianische Robin Hood“ Salvatore Giuliano von italienischen Regierungstruppen niedergeschossen.

Er war ein Bauer, ein Separatist und ein Räuber, der dafür bekannt war von den Reichen zu stehlen und seine Beute den armen italienischen Dorfbewohnern zu geben.

Giuliano wurde in der italienischen Provinz von Palermo geboren. Als Jugendlicher arbeitete er als Telefon-Reparateur, als Olivenöltransporteur und als Straßenbauarbeiter. Er versammelte eine Gruppe von 50 Einbrechern, Kriminellen, Armee-Deserteuren und Obdachlosen unter seiner Führung.

Er gab ihnen militärartiges Training und benutzte sie, um sich selbst gegen Feinde zu schützen.

Giuliano schloss sich auch einer sizilianischen Separatistengruppe an, der Sizilianischen Unabhängigkeitsbewegung. Sie wollten ein unabhängiges Sizilien, das nicht unter der Kontrolle Italiens stand. Als Separatist wurde Giuliano zu einem großen Problem für die italienischen Machthaber. Seine Angriffe auf die Regierung bekamen internationale Aufmerksamkeit und machten ihn sehr bekannt.

Dank seines guten Aussehens, seiner Arroganz und raffinierter Öffentlichkeitsarbeit wurde Giuliano schnell zu einem Helden unter der italienischen Landbevölkerung.

Angeblich soll er eine Armee von 600 Gefolgsleuten angeführt haben. Diese beraubten reiche Grundherren und gaben das Raubgut an die Armen weiter. Dann verschwanden sie wieder in den Bergen. Diese „Robin Hood“-Aktionen führten zu mehr als hundert getöteten Polizisten und 40 Zivilisten; es kam zu 30 Entführungen und mehr als eine Million Dollar wurden an die Armen verteilt.

Durch Leitartikel in Zeitungen griff er die Regierung an und erklärte Italien den Krieg und forderte Regierungsbeamte zu einem Kampf auf Leben und Tod heraus.

Die italienische Regierung nahm die Kampfansage an, weil sie genug hatte von den Verbrechen und dem Chaos, das Giuliano verursachte. Im Jahr 1949 stellte die Regierung eine 2.000 Mann starke Einsatzgruppe zusammen, um ganz Italien nach dem Gesetzeslosen zu durchforsten. 1950 fanden Mitglieder der Einsatztruppe Giuliano und schossen ihn auf kürzeste Entfernung mit einem Maschinengewehr nieder.

Nach seinem Tod schrieb das „TIME“ Magazine, dass Giuliano jahrelang „der König der Banditen war, in einem Land, in dem jeder Bandit als König angesehen wird“.

Bild: © INTERFOTO / Alamy