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An diesem Tag im Jahr 1922 wurde Colin Ross in Australien gehängt, weil er die 13-jährige Alma Tirtsche vergewaltigt und ermordet hatte. Ross war einer der ersten Kriminellen Australiens, der anhand forensischer Beweise überführt wurde. Ironischerweise hatte Ross daran sogar gedacht und Vorkehrungen getroffen. Am 30. Dezember 1921 wurde Tirtsche in Melbourne als vermisst gemeldet. Am nächsten Tag fand ein Polizist, der in der Gun Alley auf Streife war, die Leiche der jungen Schülerin, eingewickelt in eine Decke. Seltsamerweise ließ sich trotz Anzeichen auf eine brutale Vergewaltigung kein Blut an ihr finden.

Weil es damals nur wenige Autos in Melbourne gab, ging die Polizei davon aus, dass der Täter in der Nähe wohnen musste. Augenzeugenberichte von Prostituierten führten die Behörden zu Colin Ross, der eine Bar in der Nähe besaß. Ross tat so, als wollte er helfen und erzählte, dass Tirtsche am Tag ihrer Ermordung in seiner Bar gewesen war. Die Polizei merkte aber schnell, dass Ross schon zuvor eine Vorliebe für junge Mädchen gezeigt hatte. Er soll jemandem erzählt haben: „Ich mag sie lieber ohne Federn“. Das war zwar schon genug Beweis für die Polizeibeamten, Ross für schuldig zu halten, dennoch wurden weitere Beweise für seine Verurteilung gebraucht. Da keine Beweise an der scheinbar gesäuberten Leiche gefunden werden konnten, richtete die Polizei ihre Aufmerksamkeit auf Ross’ Haus.

Sie fanden eine Decke, auf der sich lange rote Haare befanden. Die Farbe und die Länge passten zu Tirtsches Haaren und neue Experten auf dem Gebiet identifizierten sie als Menschenhaare. Einige der Haare waren an der Wurzel ausgerissen worden, was auf einen Kampf hindeutete. Bei der Verhandlung forderte die Verteidigung, dass die Forensiker verschiedene Haarproben unterscheiden und identifizieren sollten. Die Strategie ging nach hinten los, als die Experten genau das taten und Ross überführt wurde.