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An diesem Tag im Jahr 1989 gingen Tausende von chinesischen Studenten auf die Straßen von Peking, um gegen die Politik der Regierung zu protestieren. Außerdem riefen sie zu mehr Demokratie in der kommunistischen Volksrepublik China auf. Die Proteste wuchsen an, bis die chinesische Regierung sie im Juni unbarmherzig niederschlug. Diese gewaltsame Niederschlagung wurde als Tian’anmen-Massaker bekannt.

Mitte der 1980er Jahre begann sich die kommunistische Regierung der Volksrepublik China langsam einer Liberalisierung der strikten staatskontrollierten Wirtschaft anzunähern. So wollte die Regierung ausländische Investoren anlocken und den Außenhandel steigern. Das löste unter vielen chinesischen Bürgern, darunter viele Studenten, den Ruf nach Reformen des kommunistisch-dominierten politischen Systems aus. Anfang 1989 begannen in einigen Großstädten Chinas friedliche Proteste gegen die Regierung. Die größte Demonstration fand am 18. April in der Hauptstadt Peking statt. Tausende von Studenten marschierten über den Tian’anmen-Platz im Zentrum der Stadt. Sie trugen Banner, skandierten Parolen und sangen Lieder für eine demokratischere politische Atmosphäre. Die Antwort der Regierung auf die Demonstranten wurde zunehmend härter. Regierungsbeamte, die Sympathie für die Demonstranten zeigten, wurden eliminiert. Mehrere Demonstrationsführer wurden festgenommen und eine Propagandakampagne wurde gegen die marschierenden Studenten gerichtet, die erklärte, dass sie „Chaos unter dem Himmel“ anrichten wollten. Am 3. Juni 1989, als die Proteste jeden Tag größer wurden und ausländische Journalisten  die dramatischen Ereignisse filmten, wurde die chinesische Armee dazu angehalten die Bewegung zu zerschlagen. Eine unbekannte Anzahl chinesischer Demonstranten wurde getötet (Schätzungen gehen in die Tausende).

Das Tian’anmen-Massaker zog in den USA große Aufmerksamkeit auf sich. Viele Amerikaner nahmen an, dass China, wie die Sowjetunion und die kommunistischen Nationen Osteuropas, sich einem freien Markt und politischer Demokratie angenähert hätten. Die brutale Unterdrückung der Demonstranten durch die Regierung schockierte die amerikanische Öffentlichkeit. Die US-Regierung unterbrach zeitweilig Waffenverkäufe nach China und verhängte wirtschaftliche Sanktionen, aber diese Handlungen waren hauptsächlich symbolisch. Der wachsende US-Handel und Investitionen in China, sowie die Angst, dass heftige US-Reaktionen auf das Massaker zu einem diplomatischen Bruch führen könnten, schränkten die offizielle US-Antwort ein.