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Julius Caesar kam aufgrund seiner außerordentlichen Erfolge als Feldherr, der auswärtige Kriege führte, an die Macht. Besonders bemerkenswert war seine Eroberung von Gallien, dem heutigen Frankreich, im Gallischen Krieg, der bis 51 vor Christus stattfand. Die Einnahme dieses Territoriums brachte ihn an die Ufer des Rheins sowie des Ärmelkanals.

Kurz darauf überquerte er beide und fiel in die angrenzenden Länder ein. Am 8. Juli des Jahres 52 vor Christus nahm seine römische Armee den Fischerort „Lutetia Parisiorum“ ein, der eines Tages zu Paris anwachsen sollte, einer der prachtvollsten Städte der Welt. Damals hatten „Lutetia Parisiorum“ und Paris sehr wenig gemein außer ihrer geographischen Lage – rund um die Ile de la Cité, welche eine Furt an der Seine bildete.  

Heute ist die Ile de la Cité der Standort der Notre Dame de Paris und anderer architektonischer Wunder. Aber zur Zeit der römischen Invasion war es nur eine Fischerstadt, die von den Parisii bewohnt wurde, einem gallischen Stamm, der sich in dieser Gegend irgendwann im 3. Jahrhundert vor Christus niedergelassen hatte. Aufgrund archäologischer Überreste geht man davon aus, dass die Gegend seit 4.200 vor Christus besiedelt wurde.

Die Parisii hatten einen Aufstand des gallischen Stammesführer Vercingetorix unterstützt. Dieser Aufstand im Jahr 52 vor Christus richtete sich gegen Caesars Armeen und trug dazu bei, dass Tausende von Soldaten starben. Letztendlich wurden sie in der Schlacht in der Nähe der Stadt Melun niedergeschlagen und Lutetia fiel direkt im Anschluss.

Die Römer gründeten eine neue Siedlung, rund um das heutige Quartier Latin am linken Ufer und um die Ile de la Cité herum. Sie bauten befestigte Straßen im Stil der traditionellen Rasterpläne römischer Städte. Sie bauten auch verschiedene Monumente, wie  ein Amphitheater, ein Aquädukt, Bäder, ein Forum und ein Theater. Mit der Zeit wuchs die Siedlung zu einer blühenden Stadt an.

360 nach Christus wurde „Lutetia Parisiorum“ in Paris umbenannt und griff damit seine gallischen Wurzeln auf. Zu dieser Zeit befand sich das Römische Reich im allmählichen Niedergang, der sich durch die germanische Invasion in Gallien noch verschlimmerte. Die Siedlung wurde daher von den meisten ihrer Einwohner verlassen.

Sie schrumpfte zu einer befestigten Garnisonsstadt auf einer zentralen Insel. Im späten 5. Jahrhundert kam es unter die Kontrolle von König Chlodwig dem Franken, dem ersten der merowingischen Dynastie. 508 machte Chlodwig Paris zu seiner Hauptstadt und es begann wieder aufzusteigen.

Heute lässt sich nur noch wenig von „Lutetia Parisiorum“ finden. Bis auf die häufige Darstellung als geschäftige und überfüllte Metropole in den „Asterix“-Heften, gibt es noch eine frühchristliche Krypta unter dem Vorhof von Notre Dame, außerdem Ruinen eines öffentlichen Bades im Musee de Cluny und viele Überreste des Amphitheaters „Arena von Lutetia“ in einem kleinen Park im Quartier Latin.

Bild: © Aleksandrs Kosarevs / Alamy