Zurück

An diesem Tag im Jahr 1492 fiel ein riesiger Meteorit vom Himmel und landete in einem Weizenfeld in der Nähe von Ensisheim im Elsass, im heutigen Frankreich. Der 250-Pfund „Feuerstein“, wie er genannt wurde, ist einer der frühesten dokumentierten Meteoriten und führte zu einem Krieg in Europa.

In wissenschaftlichen und enzyklopädischen Texten wurde häufig auf den Meteoriten hingewiesen und einige Fakten weichen voneinander ab. Man geht davon aus, dass der Meteorit zuerst zum Schloss des Königs Maximilian gebracht wurde, dem zukünftigen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Dort wurde über den Stein gegrübelt.

Maximilian und sein Rat dachten über die Bedeutung des Feuersteins nach und nach einiger Beratung kamen sie zu dem Schluss, dass es ein Omen für einen zukünftigen Sieg im Krieg gegen Frankreich war. Der Meteorit wurde in eine nahegelegene Kirche transportiert, wo er sich einige Zeit lang befand.

Ein ortsansässiger Schriftsteller namens Sebastian Brant, Autor des satirischen Meisterwerks „Das Narrenschiff“, veröffentlicht 1494, dachte ebenfalls über die Bedeutung dieses großen Steines nach und kam zu einer ähnlichen Schlussfolgerung wie der König.

Er schrieb ein Gedicht mit dem Titel „Der Donnerstein von Ensisheim“, in dem er beschrieb, dass ein furchtbares Licht den Himmel erleuchtete und ein furchtbarer Blitz über dem Land von Friedrich II. Feuer schleudernd niederschlug.

Brant veröffentlichte sein Gedicht mit einem Aufruf an Maximilian, gegen Frankreich in den Krieg zu ziehen; er beendete sein Gedicht sogar mit den hitzigen Worten der Warnung, indem er ein Omen ankündigte, das eine „spezielle Plage“ über sie bringen würde.

Vielleicht hatte am Ende der Ort des Meteoriteneinschlags die größte Bedeutung. Sowohl Maximilian und seine Truppen befanden sich in dem November schon kampfbereit im Elsass, ebenso einer der größten Schriftsteller der damaligen Zeit.

Sowohl der König als auch der Schriftsteller bedienten sich schlauerweise des Einschlags des „schrecklichen Blitzes“ – um so einer großen Auswirkung sicher zu sein.

Bild: © Alamy