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Dieser Artikel wird vom japanischen Ministerium für Innere Angelegenheiten und Kommunikation gesponsert

 

Ein kurzer Blick zurück in die Vergangenheit zeigt, wie tief der Handwerksgeist in der japanischen Geschichte verwurzelt ist. Im Folgenden werden nur einige der Erfindungen japanischer Pioniere vorgestellt, die auf der ganzen Welt einen nachhaltigen Einfluss hatten.

 

Nummer 1: Der Reiskocher

Heute betrachten wir ihn lediglich als ein bescheidenes Küchengerät, doch die Erfindung des elektrischen Reiskochers läutete eine wahre kulinarische Revolution ein. Mit einem Mal gab es kein Rätselraten und Herumprobieren mehr und Hobbyköche konnten auf Knopfdruck perfekten Reis zubereiten.

Das erste Serienmodell wurde 1945 von Mitsubishi auf den Markt gebracht, jedoch musste der Koch den Topf im Blick behalten und ihn abstellen, sobald der Reis gar war. In den 1950er-Jahren verbesserte sich das Gerät deutlich, dank des Wasserkocher-Herstellers Yoshitada Minami und seiner Frau Fumiko. Das Ehepaar tüftelte unermüdlich zu Hause und entwickelte den ersten vollautomatischen Elektro-Reiskocher, der mit einem eingebauten, temperaturempfindlichen Schalter ausgestattet war, welcher sich aktivierte, sobald der Reis das gesamte Wasser aufgenommen hatte. Der von Toshiba vertriebene Reiskocher hat das Leben von Millionen von japanischen Köchen revolutionieret. Heutzutage sind elektrische Reiskocher überall zu finden, ob in Privathaushalten, Restaurants oder Schnellimbissen.

 

Nummer 2: Sushi

Sushi erfreut sich in jüngster Zeit weltweit großer Beliebtheit, aber seine Ursprünge reichen Jahrtausende zurück, bis in die Reisfelder Süd-Ost-Asiens. Sushi wurde ursprünglich als Narezushi bezeichnet, wobei Fisch wie z.B. Karpfen fest in Reis und Salz eingewickelt wurde und so mehrere Monate lang fermentierte. Der Reis wurde danach abgeschabt und weggeworfen, bevor der Fisch verzehrt werden konnte.

Die Beliebtheit von Narezushi breitete sich immer weiter gen Osten aus und bereits im 8. Jahrhundert wurde es auch in Japan gegessen. Doch es sollten noch mehrere Jahrhunderte vergehen, bis Sushi sich so etablierte wie wir es heute kennen. Der größte Verdienst wird üblicherweise Hanaya Yohei zugeschrieben, einem revolutionären Koch aus Tokio Anfang des 19. Jahrhunderts, damals Edo genannt. Er betrieb Straßenimbisse, an denen er köstliche Häppchen aus frischem, rohem Fisch verkaufte, die er von Hand auf in Essig getränkten Reis drapierte. Dies war jedoch keine kulinarische Modeerscheinung. Seine Arbeit trug dazu bei den Nigiri-Style von Sushi zu etablieren, der bis heute Kultstatus genießt.

 

Nummer 3: Autonavigation

Noch Jahre bevor es GPS gab, entwickelten japanische Spitzenwissenschaftler aus dem Hause Honda das weltweit erste landkartengestützte Navigationssystem für Autos. Der 1981 auf den Markt gebrachte Electro-Gyrocator sollte am Armaturenbrett befestigt werden und ähnelte einem sehr großen und sperrigen Navigationsgerät. Doch anstatt mit Hilfe von Satellitentechnologie zu ermitteln, wo sich das Fahrzeug befand, nutzte man ein Heliumgas-Gyroskop und ein Servogetriebe, um die Geschwindigkeit, die Bewegung und die zurückgelegte Strecke des Autos zu ermitteln.

Anhand dieser Informationen konnte das Gerät den Standort des Fahrzeugs als blinkenden Punkt auf einem Kathodenstrahlbildschirm darstellen. Der Fahrer musste nun händisch transparente Straßenkarten über dem Bildschirm positionieren, um seinen Standort zu verfolgen. Die Bedeutung dieses Geräts für die Entwicklung der Navigationstechnologie war so groß, dass es 2017 vom „Institute of Electrical and Electronics Engineers“ offiziell als "IEEE Milestone" ausgezeichnet wurde.

 

Nummer 4: Der QR-Code

QR-Codes, jene schwarz-weißen Quadrate, die man zur direkten Übertragung von Informationen scannen kann, gibt es schon länger. Doch im Zuge der Covid-19-Pandemie haben sie eine ganz neue Bedeutung erlangt: Sie werden in sogenannten Track-and-Trace-Systemen eingesetzt und ermöglichen es Kunden Speisekarten in Bars und Restaurants kontaktlos zu lesen.

Im Jahre 1994 hätte der Erfinder Masahiro Hara nicht ahnen können, welche weltverändernde Auswirkung sein persönliches "Aha-Erlebnis" haben würde. Er arbeitete damals bei einem Automobilzulieferer und suchte nach einer Möglichkeit, die Nachverfolgung von Bauteilen zu verbessern. Barcodes besitzen nämlich eine begrenzte Speicherkapazität, was bedeutete, dass oft mehrere Barcodes für einzelne Teile gescannt werden mussten. Der Durchbruch gelang ihm, als er das alte Brettspiel „Go“ spielte. Inspiriert durch das schwarz-weiße Muster des Go-Bretts entwickelte er den Quick-Response-Code, der deutlich mehr Informationen enthalten kann als ein Barcode. Was zunächst als branchenspezifische Entdeckung gedacht war, entwickelte sich bald zu einer völlig neuen Art der Informationsverarbeitung und -verfolgung in den verschiedensten Anwendungsbereichen.

 

Nummer 5: Der Hochgeschwindigkeitszug

Der erste Hochgeschwindigkeitszug, ein bekanntes Symbol japanischen Fortschritts, wurde 1964, nur wenige Tage vor dem Auftakt der Olympischen Spiele in Tokio, enthüllt. Dieser Schnellzug, der korrekt als Shinkansen bezeichnet wird, markierte einen bedeutenden Sprung in der Beförderungstechnologie, wobei die erste Strecke zwischen Tokio und Osaka verlief.

Der erste Hochgeschwindigkeitszug, Hikari 1, erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 209 km/h und verkürzte somit die Reisezeit zwischen den zwei größten Städten Japans erheblich. Er eröffnete damit völlig neue Möglichkeiten für Geschäfts- und Privatreisende und sollte alleine in den kommenden drei Jahren mehr als 100 Millionen Fahrgäste anlocken.

 

Nummer 6: Der Selfiestick

Selfiesticks sind das Synonym der Smartphone-Revolution, doch es gibt sie bereits viel länger, als man vermuten würde. Schon 1983 ließen sich die japanischen Erfinder Hiroshi Ueda und Yujiro Mima einen sogenannten "Teleskopauszug zum Befestigen einer Kompaktkamera" patentieren. Einige Jahre später erinnerte sich Hiroshi Ueda wie er auf die Idee kam, um ein konkretes Problem zu lösen. Nämlich im Urlaub Familienfotos zu machen, ohne seine Kamera einem vorbeigehenden Passanten in die Hand drücken zu müssen.

"Bei einem Besuch des Pariser Louvre bat ich ein Kind ein Foto von uns zu machen," verriet er 2015 der BBC, "aber als ich zurücktrat lief das Kind einfach mit meiner Kamera davon.“ Der Verlängerungsstab war die Lösung, allerdings eine, die ihrer Zeit weit voraus war. Ueda bezeichnete ihn als eine "3-Uhr-morgens-Erfindung" - eine, die einfach zu früh dran war.

 

Nummer 7: Emojis

Von einem fröhlichen Gesicht, das lacht und gleichzeitig Tränen schreit (offiziell unter dem Namen "Gesicht mit Freudentränen" bekannt), bis hin zu Bildern von Gemüse und Wasserpistolen – Emojis werden von Menschen jeglichen Alters gleichermaßen verwendet. Sie sind sozusagen eine moderne Sprachform des 21. Jahrhunderts, obgleich sie bereits 1997 erfunden wurden.

Die ersten Emojis wurden eigens für ein japanisches Mobiltelefon namens SkyWalker DP-211SW entworfen. Es war jedoch das Grafik-Set, das der Designer Shigetaka Kurita für einen der ersten Internetdienste mit dem Namen i-mode entwarf, das das Land regelrecht im Sturm eroberte. Der große Erfolg seiner Motive veranlasste konkurrierende Unternehmen dazu, auf den Emoji-Siegeszug aufzuspringen und führte letztlich zu Kuritas Ruf, der "Vater der Emojis" zu sein. Angesichts der Tatsache, dass es bis dato insgesamt 3.353 offizielle Emojis gibt, wird diese japanische Erfindung noch für lange Zeit ihren Einfluss beibehalten.