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Leonard Thompson ist der erste Diabetiker, der mit Insulin behandelt wird. Die Blutzuckerkrankheit war schon lange bekannt, doch für Mediziner stellte sie ein Rätsel dar.

 

Leonard Thompson wird am 23. Januar 1922 als erster Mensch gegen seine Diabeteserkrankung mit Insulin behandelt. Obwohl die chronische Stoffwechselerkrankung bereits vor über 3000 Jahren entdeckt wurde, stellte sie bis in die 1920er-Jahre ein Mysterium dar. Bis dahin war nur bekannt, dass eine Diät half, die Fette und Proteine begünstigt, Kohlenhydrate und Zucker jedoch einschränkt.

Im Sommer 1921 gelang Frederick Banting und Charles Best schlussendlich die Isolierung von Insulin aus den Bauchspeicheldrüsen tierischer Feten. Die ersten Tests an Tieren zeigten bereits, dass Diabetes-Symptome durch Insulin abgeschwächt werden konnten. Es bestätigte ihre Annahme, dass Diabetes durch einen Mangel an Insulin entsteht, was wiederum zu einem erhöhten Blutzucker führt.

Die beiden Forscher entnahmen fortan Insulin von Schlachtvieh. Der Teenager Leonard Thompson war nur der Erste, dem die Zufuhr von Insulin bei seiner Diabeteserkrankung half. Im selben Jahr begann die industrielle Herstellung von Insulin. Bereits 1923 war es weltweit erhältlich und rettete seither unzählige Leben. In jenem Jahr erhielten Banting und John James Rickard Macleod, ein weiterer Mitentdecker des Insulins, den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Fünf Jahre später wurde festgestellt, dass es sich bei Insulin um ein Protein handelt.

Diabetes ist noch heute eine weit verbreitete Krankheit. Allein in Deutschland sollen über 9 Prozent der Bevölkerung darunter leiden.