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Der Norweger Roald Amundsen erreicht am 14. Dezember 1911 als erster Mensch den geografischen Südpol und besiegt somit seinen britischen Rivalen Robert Falcon Scott.

 

Scotts Vorgeschichte

Schon im Dezember 1902 unternahm der Brite Scott gemeinsam mit dem Iren Ernest Shackleton und seinem Landsmann Edward Wilson einen Versuch, den Südpol zu erobern. Etwa 800 Kilometer vor der Erreichung des Ziels mussten sie die Mission abbrechen. Scott nahm sich vor, noch einen Versuch zu unternehmen. In die Quere kam ihm dabei sein Expeditions-Mitstreiter Shackleton, doch auch dieser Versuch scheiterte.

 

Amundsens Vorgeschichte

Amundsens Ziel war eigentlich nie der Südpol sondern der Nordpol. Doch angeblich waren ihm am Nordpol zwei US-Amerikaner zuvorgekommen – später sollte sich das als Betrug herausstellen. Amundsen änderte seine Pläne kurzerhand und wollte nun den Südpol erobern.

 

Der Wettlauf beginnt

Sowohl das britische als auch das norwegische Expeditionsteam kamen etwa gleichzeitig im Januar 1911 in der Antarktis an. Beide Teams entschieden sich, ihre Mission erst nach dem Winter zu starten. Amundsen brach am 20. Oktober 1911 mit vier Teammitgliedern, vier Schlitten und 50 Hunden auf. Seine Mitstreiter waren alle erfahrene Hundeschlittenführer.

Am 1. November 1911 folgte Scotts Expedition mit vier Gruppen zu je vier Personen. Scott hatte mit ähnlichen Problemen wie sein Vorgänger Shackleton zu kämpfen: Die motorisierten Schlitten gingen kaputt, die Ponys brachten wenig Leistung und wurden geschlachtet. Keiner der Expeditionsteilnehmer hatte große Erfahrung mit Schlittenhunden. Nach und nach wurde die Gruppe rund um Scott immer kleiner.

 

Die letzten Kilometer

Amundsen wählte eine vollkommen unerforschte doch schnelle Route zum Südpol. Sie führte über den 3.000 Meter hohen Axel-Heiberg-Gletscher. Trotz unmenschlicher Bedingungen erreichte das Team am 14. Dezember 1911 den südlichsten Punkt der Erde. Sie verewigten diesen Sieg mit einer Fahne und Briefen, die sie dort hinterließen. Ihr Rückweg zum Basislager verlief ohne große Probleme und so verschickte der Norweger am 7. März 1912 ein Telegramm, das von seinem Erfolg berichtete.

Erst am 3. Januar 1912 entschied sich Scott, mit vier Männern die letzten Kilometer zum Südpol zu meistern – nichtsahnend, dass ihm Amundsen schon zuvorgekommen war. Am 18. Januar 1912 erreichten auch sie den Südpol, doch nur um festzustellen, dass Amundsen bereits über einen Monat vor ihnen dort gewesen war. Das Wetter am Rückweg war äußerst schlecht. Monate später wurden die gefrorenen Leichen der letzten Expeditionsteilnehmer nur elf Meilen vor dem Basislager gefunden. Scotts letzter Tagebucheintrag stammte vom 29. März 1912: „Es ist schade, aber ich glaube, ich kann jetzt nicht mehr schreiben. R. Scott.“