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Es handelt sich um eine aussterbende Tradition, die seit tausenden von Jahren ausgeübt wird und die man nur noch in der ecuadorianischen Provinz Chimborazo findet. Die technologische Entwicklung hat viele der alten Berufe verdrängt und so könnte es auch jenem des „Hieleros“ ergehen, einer uralten Tätigkeit. 

Die Provinz Chimborazo verdankt ihren Namen dem höchsten Vulkan des Planeten, der stolze 6.263 Meter in den Himmel ragt. Der Chimborazo liegt in der Westkordillere der Anden. Dort findet man Baltazar Ushca, der seit seinem 15. Lebensjahr den Vulkan besteigt, um dort Eis zu sammeln.
Heute ist er 74 Jahre alt und macht sich täglich auf den langen Weg von seinem Geburtsort Guano zu den Hängen des Vulkans, in 4.700 Metern Höhe. Dort holt er das Eis, das später auf dem Markt in der Stadt Riobamba für Säfte verwendet wird. Baltazar arbeitet mit seinem Enkel Juan, der mit ihm das Amt des „Hieleros“ ausübt. Gemeinsam tragen sie das Eis mit einer Axt ab, verpacken es in Stroh und transportieren es auf einem Esel ins Tal.
Auch wenn man mit diesem Beruf nicht das große Geld macht, ist es doch eine Tätigkeit, die von der ganzen Gemeinschaft geschätzt wird. Das Eis des Chimborazo ist für die Bevölkerung etwas Besonderes, da der Berg als heilig gilt. Baltazar hat in der Stadt sein eigenes Museum, wo er von den Heldentaten und Herausforderungen erzählt, die er auf dem Gipfel der Welt erlebt hat.