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Laut der griechischen Mythologie und Literatur – vor allem laut Homers Epen „Ilias“ und  der „Odyssee“ – war der Trojanische Krieg eins der wichtigsten Ereignisse der antiken Welt.Der Sage nach begann alles damit, dass Paris von Troja die atemberaubende Helena von ihrem Mann Menelaos, dem König von Sparta, stahl. Die wütenden Achaier (die Griechen) sammelten ihre Waffen zusammen, segelten nach Troja, wo Paris mit Helena lebte, und zerstörten die Stadt.

Der Krieg wütete zehn Jahre, aber die Griechen schafften es nicht in die Stadtmauern einzudringen. Doch dann hatten sie eine geniale Idee: Das Trojanische Pferd. Sie bauten ein hölzernes Pferd, dass sie außerhalb der Stadtmauern stehen ließen. Dann taten sie so, als ob sie davon segelten. Als die Trojaner das Pferd sahen, hielten sie es für eine Siegertrophäe und zogen es durch die zuvor undurchdringlichen Stadtmauern. Sie bemerkten nicht, dass sich eine Gruppe griechischer Kämpfer im Inneren des Pferdes versteckte.

Als es dunkel wurde, krochen die Griechen aus ihrem Pferd heraus und öffneten die Stadttore; zur gleichen Zeit kehrten diejenigen, die davon gesegelt waren, zurück. In der Dunkelheit drangen sie in die Stadt ein. In dieser Nacht plünderten sie Troja und brannten die Stadt nieder; sie töteten ihre Einwohner, schändeten ihre Tempel und beendeten damit den Krieg.

Ob das alles genauso stattfand, wird bis heute diskutiert, aber es sind sicherlich viele wahre Elemente in der Geschichte enthalten. So sind zum Beispiel einige Historiker der Meinung, dass das Trojanische Pferd in Wirklichkeit ein riesiger Rammbock in Form eines Pferdes war. Die Assyrer der damaligen Zeit bauten nämlich riesige Belagerungswaffen mit Eigenschaften und Namen von Tieren. Andere sind der Meinung, dass ein Erdbeben die Verteidigung der ummauerten Stadt zerstörte -  zu dieser Theorie gibt es sogar archäologische Beweise.

Dann ist da noch die Frage nach Troja selbst:

Im antiken Griechenland glaubte man, dass die Stadt in der Nähe der Dardanellen in der Türkei lag und der Krieg im 12. oder 13. Jahrhundert vor Christus stattfand. Später nahm man eine lange Zeit an, dass die Stadt wahrscheinlich nie existiert hatte. Als der deutsche Archäologe Heinrich Schliemann die Ausgrabungsstätte Troja VII in der Türkei aushob, wurde angenommen, dass Troja ein realer Ort ist. Tatsächlich gehört Troja VII jetzt zum UNESCO-Welterbe.

Das Datum des 11. Juni 1184 v. Chr. basiert auf den Berechnungen von Eratosthenes, einem berühmten griechischen Gelehrten aus dem dritten Jahrhundert vor Christus.

Eratosthenes hatte viele Talente: Er war Astronom, Athlet, Geograph (er erfand das Wort und das Konzept der „Geographie“), Mathematiker, Musiktheoretiker und Dichter. Er gilt auch als der Erste, der den Erdumfang berechnete, sowie die Entfernung der Erde zur Sonne, den Gebrauch des Schalttages und der wissenschaftlichen Chronologie. Durch letzteres versuchte er die Daten mehrerer wichtiger historischer Ereignisse festzulegen. Er begann mit dem Untergang von Troja, der laut seinen Berechnungen am 11. Juni 1184 v. Chr. stattfand.

Bild: © World History Archive / Alamy