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Der österreichische Skirennfahrer Hermann Maier erlitt am 13. Februar 1998 einen der dramatischsten Stürze in der Ski-Geschichte.

Er katapultierte sich fast zehn Meter hoch in die Luft, landete auf seinem Helm und durchbrach mit 130 km/h zwei Sicherheitszäune. Erstaunlicherweise erlitt Maier nur kleinere Verletzungen und stand nach dem Sturz wieder auf. Wenige Tage später gewann er Goldmedaillen beim Riesenslalom und dem Super-G.

Maier wurde am 7. Dezember 1972 im österreichischen Altenmarkt geboren. Als Junge wurde er von seinem Vater trainiert, einem Skirennfahrer und Skischulenbesitzer. Als Teenager wurde er für die österreichische National-Ski-Akademie angeworben. Nach einem Jahr wurde er allerdings nachhause geschickt. Man sagte ihm, dass er wegen seiner geringen Größe keine Zukunft als professioneller Skifahrer hätte.

Maier wurde Maurer und gab Ski-Unterricht in der Schule seines Vaters in Flachau. Er nahm an regionalen Wettbewerben teil, bevor er schließlich einen Platz in Österreichs Elite-National-Team erlangte. Maier gewann sein erstes Weltcuprennen, ein Super-G, im Februar 1997.

In der folgenden Saison begann seine Dominanz in der Ski-Welt. An diesem Tag im Jahr 1998 trat Maier bei den Olympischen Winterspielen in Nagano in Japan beim Abfahrtslauf der Herren an. Er galt als Favorit, aber während der siebten und achten Kurve verlor er die Kontrolle. Er flog in die Luft und seine Landung ließ alle zusammenschrecken. Zur Verwunderung der Zuschauer schaffte Maier es aufzustehen und mit nur kleineren Verletzungen davonzugehen.

Wenige Tage später gewann er zwei Goldmedaillen im Super-G und im Riesenslalom. Später in der Saison gewann er seinen ersten Gesamtweltcup. Maiers aggressiver Ski-Stil und seine Leistung, einen so heftigen Sturz zu überleben, brachten ihm den Spitznamen  „Der Herminator“ ein, in Anlehnung an die Filmfigur „Der Terminator“ des Österreichers Arnold Schwarzenegger. 2000 und 2001 Maier gewann seinen zweiten und dritten Gesamtweltcup-Titel.

Im August 2001 hatte Maier einen lebensgefährlichen Motorradunfall und die Ärzte wollten sein Bein amputieren. Stattdessen unterzog er sich größerer Wiederherstellungschirurgie und verpasste die nächsten zwei Wettkampfsaisons, darunter die Olympischen Winterspiele in Salt Lake City in Utah.

In der Saison 2003/2004 legte Maier ein spektakuläres Comeback hin und gewann seinen vierten Gesamtweltcup. Bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin gewann Maier eine Silbermedaille im Super-G und Bronze im Riesenslalom.