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An diesem Tag im Jahr 1938 schlug der amerikanische Boxweltmeister im Schwergewicht, Joe Louis, seinen Gegner, den deutschen Boxer und früheren Weltmeister Max Schmeling, bereits in der ersten Runde k.o. Der Wettkampf im Yankee Stadion in der New Yorker Bronx war weltweit mit großer Spannung erwartet worden und ging in die Geschichte ein.

Es war der Kampf des Jahrhunderts. Die Spannungen zwischen Deutschland und dem Westen eskalierten und der Zweite Weltkrieg stand kurz bevor. Der Kampf verkörperte den damaligen politischen und sozialen Konflikt: Das demokratische Amerika gegen das faschistische Nazi-Deutschland. Joe „Der braune Bomber“ Louis wurde in Alabama geboren und wuchs in Detroit auf.

Er gehörte zu den ersten schwarzen Sportlern Amerikas, die es zu einem Prominentenstatus brachten. Für viele Amerikaner war Louis das Symbol für das Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Schmeling, der auch „Der schwarze Ulan vom Rhein“ genannt wurde, war ein systematischer europäischer Kämpfer. In den späten 1920er Jahren gab er bereits sein Debüt in Amerika. Im Madison Square Garden präsentierte er dem amerikanischen Publikum sein Können. 1936 besiegte er Louis im Yankee Stadion. Bis dahin war Louis ungeschlagen gewesen.

Die Revanche wurde für 1938 festgesetzt und die Erwartungen waren hoch. Obwohl Schmeling kein Mitglied der NSDAP war, wurde er nach seinem vorherigen Sieg in Deutschland als Held der Nationalsozialisten gefeiert.

Sie sahen in ihm das perfekte Exemplar der arischen Überlegenheit über das schwarze Amerika. Überflüssig zu sagen, dass der Ausgang des Kampfes Bände sprechen würde über Rassismus und politische Ideologien.

Die Boxer trafen im ausverkauften Yankee Stadion aufeinander. Mehr als 70.000 Fans hatten sich versammelt, um den Kampf zu sehen.

Der Kampf wurde im Radio übertragen und erzeugte vermutlich die größte Zuhörerzahl der Geschichte für eine einzelne Radioübertragung. Als die beiden Boxtitanen im Ring aufeinandertrafen, ließ Louis sofort einen Hagel Schläge auf Schmeling niederprasseln. Darunter waren fünf linke Haken und ein Körperschlag, der Schmeling vor Schmerz schreien ließ. Nach ungefähr anderthalb Minuten unterbrach der Schiedsrichter.

Nach der Pause attackierte Louis wieder und fällte Schmeling sofort mit einem rechten Haken. Als der schwarze Ulan wieder aufstand, setzte Louis seinen Angriff fort.

Dieses Mal traf er Schmeling mit drei sauberen Schlägen am Kopf und Kiefer. Schmeling erhob sich erschöpft und wurde sofort in der Mitte des Rings wieder niedergeschlagen und stand nicht wieder auf. Der Kampf ging insgesamt eine Runde und dauerte zwei Minuten und vier Sekunden. Dabei hatte der Braune Bomber 41 Schläge ausgeführt, von denen 31 saßen. Schmeling hingegen konnte nur zwei Schläge zählen. Joe Louis war somit der unangefochtene Sieger.

Der amerikanische Sieg, der nur wenige Monate nach Hitlers Einmarsch in Österreich stattfand, hatte enorme politische und soziale Bedeutung. Er brachte Louis über Nacht den Ruhm. Schmeling und Louis wurden Freunde und blieben es bis zu Louis’ Tod im Jahr 1981.

Bild: © Everett Collection Inc / Alamy