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In dem letzten Konzert seines Lebens trat Bob Marley im New Yorker Madison Square Garden vor der damals gehypten Funkband „The Commodores“ auf. Die Tour sollte sein endgültiger Durchbruch in den USA werden. Obwohl er auf Kostüm, Choreografie und ein spezielles Bühnenbild verzichtete, lagen ihm die Konzertbesucher regelrecht zu Füßen. Kritikern zufolge war dagegen der Auftritt der Commodores eine Enttäuschung.

Nur wenige Tage nach seinen triumphalen Shows in New York City brach Bob Marley beim Joggen im Central Park zusammen und erhielt kurz darauf eine erschreckende Diagnose: Ein krebsartiges Geschwür an seinem großen Zeh hatte Metastasen gebildet und auf Marleys Gehirn, Leber und Lunge gestreut. Sein körperlicher Zustand hatte sich bereits seit 1977 verschlechtert, nachdem er sich beim Fußballspielen eine Verletzung zugezogen hatte, die er sich weigerte behandeln zu lassen. Weniger als acht Monate später, am 11. Mai 1981, starb Bob Marley, die Seele und das Gesicht der Reggae-Musik, in einem Krankenhaus in Miami, Florida. Er war erst 36 Jahre alt.

Nesta Robert Marley wurde am 6. Februar 1945 im ländlichen St. Ann Parish in Jamaika als Sohn eines weißen jamaikanischen Marineoffiziers mittleren Alters und eines 18-jährigen jamaikanischen Mädchens geboren. Im Alter von neun Jahren zog Marley nach Trench Town, einem Ghetto von West Kingston, wo er Neville „Bunny“ Livingston (später Bunny Wailer) und Peter McIntosh (später Peter Tosh) kennenlernte. Mit 14 Jahren brach Marley die Schule ab, um Musik zu machen. Jamaika trat zu dieser Zeit in eine Ära bahnbrechender musikalischer Kreativität ein. Waren davor nur nationale Radiosender zu empfangen, hatte man dank Transistorradios nun auch endlich Zugriff auf die musikalische Vielfalt amerikanischer Radiosender.

Aus einer Mischung aus Rhythm 'n' Blues im New Orleans-Stil und indigenen, afrikanisch geprägten Musiktraditionen entstand zuerst Ska, dann Rocksteady – beides Vorläufer-Stile des Reggaes.

Bob Marley, Peter Tosh und Bunny Wailer traten in dieser Zeit gemeinsam als „The Wailers“ auf. Sie wurden immer populärer als Reggae zum dominierenden Sound in Jamaika wurde. Dank der internationalen Reichweite ihres Musiklabels Island Records wurden „The Wailers“ Anfang der 1970er-Jahre durch ihre Alben „Catch a Fire“ (1972) und „Burnin'“ (1973) weltweit bekannt. Eric Clapton verschaffte ihnen noch mehr Aufmerksamkeit, indem er ein pop-freundliches Cover von „I shot the Sheriff“ aus dem letztgenannten Album aufnahm. Mit dem Abgang von Tosh und Wailer im Jahr 1974 stand Marley im Mittelpunkt der Gruppe. In den späten 70er-Jahren hatte er eine Reihe von Alben herausgebracht – „Exodus“ (1977) mit „Jamming“, „Waiting In Vain“ und „One Love / People Get Ready ”, das Album „Kaya“ (1978) mit "Is This Love?" und "Sun Is Shining"; und das Album „Uprising“ (1980) mit "Could You Be Loved" und "Redemption Song".

Während keiner der oben genannten Songs zu Bob Marleys Lebzeiten in den USA ein Hit war, stellen sie ein Vermächtnis dar, das seinen Ruhm in den Jahren nach seinem Tod am 11. Mai 1981 nur noch verstärkt hat.

 

Foto: (c) Eddie Mallin / CC BY 2.0

 

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