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An diesem Tag im Jahr 1928 wird Andy Warhol als Andrew Warhola in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania geboren. Er war einer der einflussreichsten Künstler des späten 20. Jahrhunderts. Der zierliche Warhol mit seinem silberblonden Haarschopf war einer der größten Pioniere der Pop-Art-Bewegung der späten 1960er Jahre. Er wurde zu einer Kultur-Ikone.
Warhol war der Sohn tschechischer Immigranten und sein Vater arbeitete als Bergarbeiter. Jahrelang gab es Verwirrung wegen seines genauen Geburtstages und Ortes, weil Warhol widersprüchliche Angaben dazu machte, wahrscheinlich weil er sich für seine provinzielle Herkunft schämte. „Ich ziehe es vor, ein Rätsel zu bleiben“, sagte er einmal. „Ich sage nie etwas über meine Herkunft und denke mir jedes Mal etwas anderes aus, wenn ich gefragt werde.“ Er schrieb sich am Carnegie Institute of Technology ein und machte 1949 einen Abschluss in Malerei und Design. Im gleichen Jahr zog er nach New York City, wo er eine Anstellung als Werbegrafiker fand. Nachdem man fälschlicherweise „Warhol“ unter eine seiner frühen veröffentlichen Zeichnungen geschrieben hatte, entschloss er sich dazu, das „a“ in seinem Nachnamen von nun an wegzulassen. In den späten 1950er Jahren begann er mit der Malerei. Er nahm den Rat eines seiner Kunstlehrer an, dass er nur Dinge malen solle, die ihm gefielen. Er mochte normale Dinge wie Comics, Dosensuppe und Softdrinks und deshalb malte er sie. 1962 erlangte er Berühmtheit in der Kunstwelt, als seine Gemälde von Campbell’s Suppendosen, Coca-Cola-Flaschen und Holzkopien des Putzmittels Brillo in Los Angeles und New York ausgestellt wurden. 1963 verzichtete er auf den Pinsel und fing an Bilder von Konsumgütern und Celebrities wie Marilyn Monroe und Jackie Kennedy serienmäßig herzustellen. Diese Drucke, die im Siebdruckverfahren entstanden, stellten viele Versionen des gleichen Bildes in grellen Farben dar und wurden zu seinem Markenzeichen. Warhol wurde als Held der Pop-Art-Bewegung gefeiert, in der Warhol, Roy Lichtenstein und andere Künstler „populäre“ Bilder wie eine Suppendose oder einen Comic malten als Mittel, hohe und niedere Kultur zu vermischen und beide kritisch zu beleuchten. Obwohl er schüchtern war und sehr leise sprach, zog Warhol Dutzende Anhänger an. Diese Horde von Underground-Künstlern, sozialen Raritäten und Mitläufern agierte aus der „Factory“ heraus, Warhols silber gestrichenem Studio in Manhattan. Mitte der 1960er fing Warhol an, experimentelle Filme zu drehen. Er stellte seine Freunde als Schauspieler an und pries sie als „Superstars“ an. Einige seiner Filme waren monumentale Essays der Langeweile, wie zum Beispiel der achtstündige durchgehende Schuss auf das Empire State Building in „Empire“ (1964). Andere waren düstere Darstellungen des Underground-Lebens, wie „The Chelsea Girls“ (1964). Er organisierte außerdem Multimedia-Events wie „The Exploding Plastic Inevitable“ und sponserte die einflussreiche Rockband The Velvet Underground. Im Jahr 1968 wurde Warhol von Valerie Solanas angeschossen und starb beinahe. Valerie Solanas war eine Anhängerin, die meinte, er „übe zu viel Einfluss“ auf ihr Leben aus. Nach mehr als einem Jahr der Genesung von seinen Wunden, kehrte Warhol zu seiner Karriere zurück und gründete die Zeitschrift „Interview“. Dabei handelte es sich um eine Publikation, die sich mit seiner Faszination mit dem Celebrity-Kult beschäftigte. Er wurde Stammkunde in der Mode- und Jet-Set-Szene und war berühmt für seine prägnanten kulturellen Beobachtungen wie zum Beispiel: „In Zukunft wird jeder für 15 Minuten berühmt sein.“ Währenddessen produzierte er weiterhin kommerziell erfolgreiche Siebdrucke aus der Welt des Entertainments und der Politik. In den 1980er Jahren, nach einer relativ ruhigen Periode in seiner Karriere, kehrte er zur zeitgenössischen Kunstszene als Mentor und Freund zurück. Es war eine neue Künstlergeneration, darunter Keith Haring und Jean-Michel Basquiat. Mit dem Aufstieg der postmodernen Kunst wurde er von vielen jungen Künstlern als archetypisches Vorbild angesehen. Am 22. Februar 1987 starb er im Krankenhaus an einem Herzinfarkt, kurz  nach einer Gallenblasenoperation. 1994 wurde in Pittsburgh das Andy Warhol Museum eröffnet, das größte Museum für einen einzelnen Künstler.