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1. Kolumbus wollte nicht beweisen, dass die Erde rund ist.

Bereits im sechsten Jahrhundert v. Chr. vermutete der griechische Mathematiker Pythagoras, die Welt sei rund, und zwei Jahrhunderte später unterstützte ihn Aristoteles mit astronomischen Beobachtungen. 1492 wussten die meisten gelehrten Menschen also bereits, dass die Erde nicht flach war.

 

2. Kolumbus war wahrscheinlich nicht der erste Europäer, der den Atlantik überquerte.

Diese Auszeichnung wird im Allgemeinen dem nordischen Wikinger Leif Eriksson zugesprochen, der vermutlich um 1000 n. Chr. im heutigen Neufundland geankert hat, fast fünf Jahrhunderte bevor Kolumbus in See stach. Einige Historiker behaupten sogar, dass der Ire Saint Brendan und andere keltische Seefahrer vor Eriksson den Atlantik überquerten. Während die Vereinigten Staaten Kolumbus – obwohl er das nordamerikanische Festland nie betreten hat – mit Paraden und einem Feiertag gedenken, wird der Leif-Eriksson-Tag am 9. Oktober mit wenig Fanfare gefeiert.

 

3. Drei Länder weigerten sich, Kolumbus‘ Reise zu finanzieren.

Fast ein Jahrzehnt lang besuchte Kolumbus die Monarchen Europas, um über sie seine Suche nach einem westlichen Seeweg nach Asien zu finanzieren. In Portugal, England und Frankreich war die Antwort dieselbe: Nein. Die Experten sagten Kolumbus, seine Berechnungen seien falsch und die Reise würde viel länger dauern, als er annahm. Königliche Berater in Spanien äußerten ähnliche Bedenken. Es stellte sich heraus, dass die Neinsager Recht hatten. Kolumbus hat den Erdumfang und die Größe der Ozeane deutlich unterschätzt. Zu seinem Glück stieß er jedoch auf das unbekannte Amerika.

 

4. Nina und Pinta waren nicht die tatsächlichen Namen von zwei der drei Schiffe von Kolumbus.

Im Spanien des 15. Jahrhunderts wurden Schiffe traditionell nach Heiligen benannt. Seeleute gaben ihren Schiffen jedoch oftmals weit weniger heilige Spitznamen. Seemänner bezeichneten eines der drei Schiffe auf Kolumbus‘ Reise 1492 als die Pinta, spanisch für "die Gemalte" oder auch "Prostituierte". Die Santa Clara erhielt zu Ehren ihres Besitzers Juan Nino den Spitznamen Nina. Obwohl die Santa Maria ihren offiziellen Namen trägt, war ihr Spitzname „La Gallega“, nach der Provinz Galicien, in der sie gebaut wurde.

 

5. Die Santa Maria wurde auf der geschichtsträchtigen Reise von 1492 zerstört.

Am Heiligabend des Jahres 1492 ließ ein Schiffsjunge Kolumbus‘ Flaggschiff in ein Korallenriff an der Nordküste von Hispaniola in der Nähe des heutigen Cap Haitien in Haiti laufen. Die Besatzung verbrachte daraufhin das Weihnachtsfest damit, die Fracht der Santa Maria zu retten. Kolumbus kehrte an Bord der Nina nach Spanien zurück, musste jedoch fast 40 Besatzungsmitglieder zurücklassen, um die erste europäische Siedlung in Amerika zu erbauen - La Navidad. Als Kolumbus im Herbst 1493 in die Siedlung zurückkehrte, wurde keiner der Besatzungsmitglieder lebend aufgefunden.

 

 

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6. Kolumbus unternahm vier Reisen in die Neue Welt.

Obwohl Kolumbus vor allem wegen seiner historischen Expedition von 1492 Bekanntheit erlangte, kehrte er im folgenden Jahrzehnt noch dreimal nach Amerika zurück. Seine Reisen führten ihn zu karibischen Inseln, Südamerika und Mittelamerika.

 

7. Kolumbus kehrte 1500 in Ketten nach Spanien zurück.

Kolumbus‘ Regierungsstil auf der Insel Hispaniola könnte man als brutal und tyrannisch bezeichnen. Einheimischen Inselbewohnern, die nicht genug Gold fanden, konnten ihre Hände abgeschnitten werden, und aufständische spanische Kolonisten wurden am Galgen hingerichtet. Kolonisten beschwerten sich bei der Monarchie über Misswirtschaft. Ein nach Hispaniola entsandter königlicher Kommissar verhaftete Kolumbus im August 1500. Er brachte Kolumbus in Ketten nach Spanien zurück. Obwohl Kolumbus seiner Statthalterschaft enthoben wurde, gewährte König Ferdinand dem Entdecker nicht nur seine Freiheit, sondern subventionierte eine vierte Reise.

 

8. Eine Mondfinsternis könnte Kolumbus gerettet haben.

Im Februar 1504 strandete ein verzweifelter Kolumbus in Jamaika, von der Hälfte seiner Besatzung verlassen und von den Einheimischen ohne Nahrungsmittel zurückgelassen. Der Himmel, auf den er sich bei der Navigation verließ, würde ihn jedoch retten. Kolumbus wusste aus seinem Almanach, dass am 29. Februar 1504 eine Mondfinsternis bevorstehe, und warnte die Inselbewohner, dass sein Gott über ihre Nahrungsverweigerung verärgert sei und dass der Mond als Ausdruck göttlichen Missfallens „mit Zorn aufgehen“ würde. In der besagten Nacht verdunkelte die Sonnenfinsternis den Mond und färbte ihn rot ein. Die verängstigten Inselbewohner boten der Besatzung daraufhin Proviant an und baten Kolumbus, seinen Gott um Gnade zu bitten.

 

9. Auch nach seinem Tod überquerte Kolumbus weiterhin den Atlantik.

Nach seinem Tod im Jahr 1506 wurde Kolumbus in Valladolid, Spanien, beigesetzt und nach Sevilla gebracht. Auf Wunsch seiner Schwiegertochter wurden die Leichname von Kolumbus und dessen Sohn Diego über den Atlantik nach Hispaniola verschifft und in einer Kathedrale in Santo Domingo beigesetzt. Als die Franzosen die Insel 1795 eroberten, gruben die Spanier die Überreste aus, von denen angenommen wurde, dass sie die des Entdeckers waren, und brachten sie nach Kuba, bevor sie nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg 1898 nach Sevilla zurückgebracht wurden. Doch 1877 wurde in der Kathedrale von Santo Domingo eine Box entdeckt, auf der Kolumbus‘ Name stand. Hatten die Spanier die falsche Leiche exhumiert? Eine DNA-Analyse im Jahr 2006 kam zu dem Ergebnis, dass zumindest einige der Überreste in Sevilla die von Kolumbus sind. Die Dominikanische Republik weigerte sich, die weiteren Überreste testen zu lassen. Es wäre also möglich, dass Kolumbus‘ Überreste sowohl in der alten wie auch in der neuen Welt zu finden sind.

 

10. Die Erben von Kolumbus befanden sich mit der spanischen Krone bis 1790 in einem Rechtsstreit.

Nach dem Tod von Kolumbus führten seine Erben einen langwierigen Rechtsstreit mit der spanischen Krone und behaupteten, die Monarchie habe sie in Bezug auf Geld und Gewinne, die dem Entdecker zustehen, betrogen. Die meisten Klagen wurden bis 1536 beigelegt, doch manche Verfahren zogen sich fast bis zum 300. Jahrestag der berühmten Reise von Kolumbus.

 

11. Es gibt keine Porträts von Christoph Kolumbus aus dessen Lebzeiten.

Porträts von Christoph Kolumbus gibt es viele, doch alle haben eines gemeinsam: Sie alle sind nach seinem Tod entstanden. Von seinem Aussehen ist nur überliefert, dass er ungewöhnlich groß gewesen sein soll und rothaarig war.

 

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