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Die Weissagungen des französischen Astrologen und Propheten Nostradamus sind seit dem 16. Jahrhundert in der gesamten westlichen Welt verbreitet. Wenige wissen jedoch, dass sie zu einem Großteil mit einem prophetischen chinesischen Werk namens „Tui Bei Tu“ übereinstimmen.

Dieses besteht aus 60 prophetischen Zeichnungen und rätselhaften Gedichten, die chronologisch geordnet sind. Auch wenn zwischen der Entstehung der beiden Werke 1.000 Jahre liegen und sie in völlig unterschiedlichen kulturellen und geografischen Kontexten entstanden, sind die Übereinstimmungen zwischen den Vorhersagen von Tui Bei Tu und Nostradamus sehr überraschend.

Speziell das Jahr 1999 wird in Nostradamus‘ Centurie X, Quartett 72, erwähnt, aber auch in einem Gedicht von Tui Bei Tu, das die Zeichnung 41 begleitet. Dieser Abschnitt besteht aus zwei Teilen, in deren Mitte das Jahr 1999 liegt, das den Beginn einer neuen Ära einläutet. Bei Nostradamus findet sich eine Beschreibung, die der von Tui Bei Tu sehr ähnelt:

So besagt das Gedicht der Zeichnung 41 von Tui Bei Tu, dass sich der Himmel und die Erde in diesem Jahr verdunkeln, sich Yin und Yang in verschiedene Richtungen bewegen und Sonne und Erde sich umkehren würden. Es endet in der Frage, wann das Spiel um die Manipulation des Universums endlich aufhören wird.

In Nostradamus‘ Centurie X, Quartett 72, steht hingegen geschrieben, dass im siebten Monat des Jahres 1999 ein großer König des Terrors aus dem Himmel kommen würde. Dieser erwecke den großen König Angolmois wieder zum Leben, während davor und danach Mars regieren würde, um den Menschen Glückseligkeit zu bringen.

Da die Prophezeiungen äußerst vage sind, gibt es natürlich viele unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten. Viele glauben, dass sie sich auf die Terrorattacken vom 11. September 2001 beziehen: Zieht man anstelle des gregorianischen Kalenders den julianischen Kalender heran, so verkehren sich die Zahlen „1999“ zu „9-11-1“ (11/9/2001).

Andere hingegen gehen davon aus, dass der Juli des Jahres 1999 gemeint ist, indem es zu einem tragischen Unglück kam: Dem Unfalltod von John F. Kennedy Jr. und seiner Ehefrau Carolyn Bessette Kennedy am 16. Juli 1999. Das wiederum halten viele für unwahrscheinlich, da JFK Jr. keineswegs ein „König des Terrors“ gewesen ist und damit auch kein monumentaler Umsturz gemeint sein kann.

Andere glauben, dass mit der Prophezeiung die Verfolgung der Anhänger der spirituellen Bewegung der „Falun Dafa“ in China gemeint ist: Diese nahm am 20. Juli 1999 ihren Anfang und führte zu zahlreichen Menschenrechtsverstößen, wie Folterungen und Morden. 

Bild: © CC0 Public Domain, Pixabay.de