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An diesem Tag im Jahr 365 führte ein starkes Erdbeben vor der Küste Griechenlands zu einem Tsunami, der die Stadt Alexandria in Ägypten zerstörte. Obwohl es damals noch keine Messinstrumente gab, schätzen Wissenschaftler heute, dass es möglicherweise zweimal hintereinander gebebt hat. Das größere dieser Beben soll womöglich eine Stärke von 8,0 gehabt haben. Das Erdbeben hatte sein Zentrum nahe der Plattengrenze mit dem Namen Hellenischer Bogen. Schnell raste eine Wasserwand über das Mittelmeer in Richtung der ägyptischen Küste. Schiffe im Hafen von Alexandria wurden umgeworfen, als das Wasser plötzlich zurücktrat. Berichte deuten darauf hin, dass viele Menschen hinausstürzten, um die unglückseligen Schiffe zu plündern. Dann kam die Tsunami-Welle und schleuderte die Schiffe über die Ufermauern. Viele Schiffe landeten auf den Dächern der Gebäude. In Alexandria verloren schätzungsweise 5.000 Menschen ihr Leben und 50.000 Häuser wurden zerstört. Die umliegenden Orte und Städte erlitten noch größere Zerstörungen. Einige von ihnen wurden nahezu von der Landkarte gefegt. Außerhalb der Stadt starben 45.000 Menschen. Hinzu kam die Salzwasser-Überschwemmung des Ackerlandes, das für Jahre keinen Nutzen mehr brachte. Es gibt Beweise, dass die Küstenlinie sich durch die Katastrophe permanent verändert hat. Langsam aber stetig übernahm das Meer, das dem Tsunami folgte, die Gebäude von Alexandrias Königsviertel. Erst 1995 entdeckten Archäologen die Ruinen der alten Stadt vor der Küste des heutigen Alexandria. Heutzutage ist der Jahrestag des Tsunami ein Feiertag, an dem die Einheimischen Gebete sprechen und am Abend die Stadt erleuchten.