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Am 28. September 551 vor Christus soll der chinesische Philosoph Konfuzius geboren worden sein. Konfuzius ist der latinisierte Name von Kongfuze. Obwohl tatsächliche Einzelheiten seines Lebens rar sind, haben seine Lehren die Zeit überdauert. Bis heute gilt er als einer der größten Philosophen der Geschichte. Konfuzianismus, wie seine Philosophie genannt wird, soll der führende Einfluss sein, der die ostasiatische Zivilisation untermauert.

Eine Historik, die während der Han-Dynastie (206 v. Chr. – 220 n. Chr.) erstellt wurde, berichtet, dass Konfuzius in eine ärmliche Familie geboren wurde. Sein Geburtsort war Qufu im Staat Lu, der heutigen Provinz Shandong. Sein erzieherischer Hintergrund ist unklar, im mittleren Alter hatte er, wie andere Philosophen seiner Zeit, eine Gruppe von Schülern um sich gesammelt.

Seine Lehren, die von seinen Schülern aufgezeichnet wurden - hauptsächlich in den „Analekten des Konfuzius“ - betrafen Tugend, Wissen und die Wichtigkeit angewandter moralischer Werte. Seine Gedanken, wie eine ideale Person mit anderen in Harmonie leben könnte, gelten als Grundlage der chinesischen Philosophie.

Während der Herrschaft des Kaisers Wudi (141-86 v. Chr.) wurde Konfuzius zum offiziellen kaiserlichen Philosophen. Er wirkte auf den erzieherischen Lehrplan für angehende Bürokraten ein, ebenso wie auf das offizielle Benehmen und familiäre Beziehungen. Angemessenes alltägliches Benehmen erlangte man laut den Regeln des Konfuzianismus durch lebenslange Praxis.

Mit diesen Übungen sollte man Frieden und Harmonie erlangen, sowohl individuell als auch in der Gesellschaft. Ein berühmter Aphorismus, der Konfuzius zugeschrieben wird, lautet: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu.“ Diese Worte sind heutzutage immer noch bekannt als Goldene Regel.

Konfuzianismus betraf aber mehr als nur das ideale Individuum. Die philosophischen Theorien berühren alles, von respektvollem Umgang in der Familie bis hin zu Regierungs-Hierarchien und Gesellschafts-Strukturen. Der Einfluss des Konfuzianismus auf Regierungen durch die chinesische Geschichte hindurch kann mit dem Sokrates’ in der westlichen Welt verglichen werden.

Ebenso wie Sokrates predigte auch Konfuzius von der Notwendigkeit, Weisheit zu erlangen, ungeachtet aller möglichen Härten, die damit einhergehen. „Lernen, ohne zu denken, ist eitel; denken, ohne zu lernen, ist gefährlich“, heißt es in den Analekten.

Harte Arbeit und sogar Leiden, wie in vielen philosophischen und religiösen Traditionen, ist in Konfuzius’ Erklärungen und Zitaten durchweg vorherrschend.

Heute ist der Konfuzianismus immer noch vorherrschend in China, Taiwan, Malaysia, Singapur und anderswo in Ostasien. Sein Geburtstag wird auf der ganzen Welt gefeiert, vor allem im Konfuzius-Tempel, der seiner Erinnerung und seinen Lehren gewidmet ist und der in seiner Geburtsstadt Qufu steht.

Bild: © Alamy