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An diesem Tag im Jahr 1888 wurde Georg Friedrich Händels „Israel in Egypt“ auf einer Wachswalze aufgenommen. Es ist eine der ersten bekannten Musikaufnahmen.

„Israel in Egypt“ ist ein biblisches Oratorium oder eine große musikalische Komposition mit Orchester, Chor und Solisten, komponiert von Händel. Viele Historiker sind der Ansicht, dass das Libretto von Händels Mitarbeiter Charles Jennens geschrieben wurde.

Wie sein bekannteres Stück „Messias“ ist „Israel in Egypt“ fast ausschließlich aus ausgewählten Passagen der hebräischen Bibel zusammengestellt, hauptsächlich aus dem Exodus und den Psalmen.

Die Uraufführung von „Israel in Egypt“ fand am 4. April 1739 im King’s Theatre am Londoner Haymarket statt. Obwohl das Oratorium in Englands „Daily Post“ empfohlen wurde, kam es beim Publikum nicht gut an. Deswegen wurde die zweite Aufführung gekürzt und der Hauptteil des Chores mit italienischen Arien verlängert, um die Stimmung aufzuhellen.

Trotz seiner mangelnden Beliebtheit wählte Colonel George Gourand, Thomas Edisons Auslandsvertreter, „Israel in Egypt“ für die erste Musikaufnahme aus. Gourand machte die Aufnahme in Londons Crystal Palace und nutzte Edisons Wachswalze, die hauptsächlich aus Kerzenwachs bestand.

Die Aufnahme bestand aus mehreren Tausend Sängern, die „Moses and the Children of Israel“ sangen. Leider war die Aufnahme nicht klangtreu und hat sich über die Jahre verschlechtert. Dies liegt an der eingeschränkten Aufnahmetechnologie der damaligen Zeit, der Anzahl der Stimmen, der Entfernung der Aufnahmegeräte von den Sängern und der Akustik des Crystal Palace.

Dennoch ist die Aufnahme immer noch erkennbar und verleiht einen Einblick in die Aufführungspraxis der damaligen Zeit. Lange Zeit war „Israel in Egypt“ die früheste bekannte Musikaufnahme, die existierte. Doch dann wurde die Arbeit von Edouard-Leon Scott de Martinville wiederentdeckt und wiedergegeben. Scott de Martinville erfand das früheste Aufnahmegerät, den Phonautograph, der im März 1857 in Frankreich patentiert wurde.

Bild: © John Henshall / Alamy