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An diesem Tag im Jahr 1934 wurde Adolf Hitler, der schon Reichskanzler war, zum Reichspräsidenten von Deutschland gewählt. Dies war eine zuvor noch nie dagewesene Verschmelzung von Macht, die es in der kurzen Geschichte der Republik noch nicht gegeben hatte. 1932 hatte der deutsche Reichspräsident Paul von Hindenburg, alt, müde und ein wenig senil, die Wiederwahl als Reichspräsident gewonnen. Aber er hatte einen großen Teil seiner rechts-konservativen Unterstützung an die Nationalsozialistische Partei verloren. Seine Berater wollten ein engeres Verhältnis zu Hitler und den Nazis. Hindenburg verachtete die Gesetzlosigkeit der Nazis, aber letztendlich stimmte er zu, seinen Reichskanzler Heinrich Brüning aus dem Amt zu entheben und durch Franz von Papen zu ersetzen. Franz von Papen war gewillt die Nazis zu beschwichtigen, indem er das Verbot von Hitlers Braunhemden aufhob und eigenmächtig Deutschlands Reparationszahlungen abbrach. Diese Zahlungen waren Deutschland nach Ende des Ersten Weltkriegs durch den Vertrag von Versailles auferlegt worden. Papens Politik scheiterte auch an anderer Front: Sein autoritäres Gesetz entfremdete seine Unterstützer und auch er musste zurücktreten. Daraufhin machte er mit Hitler gemeinsame Sache und überredete Reichspräsident Hindenburg, Hitler zum Reichskanzler und sich selbst zum Vizereichskanzler zu machen. Er versprach dem Reichspräsidenten, dass er Hitlers schlimmste Tendenzen in Schranken halten und dass die Mehrheit der Regierung nicht an die Nazis gehen würde. Als Hindenburgs amtierender Reichskanzler im Reichstag keine Mehrheit mehr halten konnte und Hitler die vereinten Rechten, Konservativen und Nationalisten zu einer Koalition zusammenbrachte, gab der Reichspräsident nach. Im Januar 1933 wurde Hitler zum Reichskanzler von Deutschland ernannt. Aber das war ihm noch nicht genug. Im Februar 1933  beschuldigte er die Kommunisten, den Reichstag angezündet zu haben (der wahre Grund bleibt ein Rätsel) und überzeugte Reichspräsident Hindenburg einen Beschluss zu unterzeichnen, der individuelle und bürgerliche Freiheiten aufhob. Mit diesem Beschluss brachte Hitler seine politischen Gegner zum Schweigen, indem sie fälschlicherweise verhaftet wurden. Nach dem Tod von Hindenburg im Jahr 1934 fuhr Hitler damit fort, die Braunhemden (seine Sturmabteilung) zu reinigen. Der Anführer der SA, Ernst Roem, hatte angefangen in Opposition zu den Terrortaktiken der NSDAP zu gehen. Hitler ließ Roem ohne Prozess hinrichten. Das ermutigte die Armee und andere reaktionäre Kräfte im Land Hitler anzustacheln, seine Macht zu festigen, indem er die Präsidentschaft und das Kanzleramt vereinte. Dies würde Hitler auch zum Befehlshaber der Armee machen. Am 19. August wurde eine Volksabstimmung durchgeführt. Einschüchterung und die Angst vor den Kommunisten brachten Hitler eine 90 Prozent Mehrheit. Nun war er im Grunde Diktator. 

 

Bild by fauk74