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Zwei Monate nach dem Tod ihrer Halbschwester Königin Maria I. von England wurde Elisabeth Tudor, die 25-jährige Tochter von Heinrich VIII. und Anne Boleyn, zur Königin Elisabeth I. in der Westminster Abbey in London gekrönt.

Die zwei Halbschwestern, beides Töchter von Heinrich VIII., hatten eine hitzige Beziehung während Marias fünfjähriger Herrschaft. Maria, die als Katholikin aufwuchs, erließ pro-katholische Gesetze und bemühte sich, die päpstliche Autorität wiederherzustellen.

Es erfolgte ein protestantischer Aufstand und Königin Maria sperrte Elisabeth, eine Protestantin, im Tower von London wegen des Verdachts auf Mittäterschaft ein. Nach Marias Tod überlebte Elisabeth mehrere katholische Verschwörungen gegen sie.

Ihr Aufstieg wurde von den meisten Lords von England mit Zustimmung gesehen. Größtenteils handelte es sich bei ihnen um Protestanten und sie hofften auf eine größere religiöse Toleranz unter einer protestantischen Königin.

Unter der anfänglichen Führung des Staatssekretärs Sir William Cecil hob Elisabeth Marias pro-katholische Gesetze auf, führte eine dauerhafte protestantische Kirche von England ein und ermutigte die calvinistischen Reformatoren in Schottland.

In der Außenpolitik praktizierte Elisabeth eine Strategie, die Englands protestantische Verbündete stärken und ihre Feinde entzweien sollte. Elisabeth wurde vom Papst abgelehnt, der sich weigerte ihre Legitimität anzuerkennen.

Auch das katholische Spanien, das sich auf dem Höhepunkt seiner Macht befand, lehnte Elisabeth ab. 1588 führte die englisch-spanische Rivalität zu einem gescheiterten spanischen Einfall in England. Dabei wurde die Spanische Armada, die stärkste Kriegsflotte der damaligen Zeit, durch Stürme und eine beharrliche englische Marine zerstört.

Mit der wachsenden englischen Seemacht befürwortete Elisabeth Entdeckungsreisen der Engländer. So förderte sie auch Sir Francis Drakes Umsegelung der Welt und Sir Walter Raleighs Expeditionen zur nordamerikanischen Küste.

Wegen ihrer Abneigung, ihre Autorität durch eine Heirat zu gefährden, wurde Elisabeth als „The Virgin Queen“ bekannt. Ihre lange Herrschaft fiel mit der Blütezeit der englischen Renaissance zusammen, die man mit so berühmten Autoren wie William Shakespeare in Verbindung bringt.

Zum Zeitpunkt ihres Todes im Jahr 1603 war England in jederlei Hinsicht eine große Weltmacht und Königin Elisabeth I. ging als eine von Englands größten Herrscherinnen in die Geschichte ein.