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1962 wurde Francis Crick, James Watson und Maurice Wilkins gemeinsam der Nobelpreis verliehen. Sie hatten die Molekularstruktur der Nukleinsäure entdeckt, darunter auch die Form des DNA-Moleküls, das die genetischen Informationen aller lebenden Organismen enthält. 1953 fanden Crick und Watson heraus, dass das DNA-Molekül eine Doppelhelix-Struktur hat und dafür sind sie bis heute berühmt. Ihre Entdeckungen basieren zum Großteil auf der Recherche von Rosalind Franklin, auch wenn das nie bekannt gemacht wurde.

Franklin wurde am 25. Juli 1920 in Notting Hill in West London in eine wohlhabende jüdische Familie geboren. Ihr Vater, Ellis Arthur Franklin, war ein reicher Kaufmannsbanker. Sein Onkel Herbert Samuel war 1916 zum Innenminister ernannt worden. Er war der erste praktizierende Jude, der in der britischen Regierung diente.

Die junge Rosalind brillierte von einem frühen Alter an bei ihren Studien. Nachdem sie die St. Paul’s Mädchenschule und die höhere Schule in North London besucht hatte, studierte sie Chemie am Newnham College in Cambridge.

Letztlich arbeitete sie als „Assistant Research Officer“ an der „British Coal Utilisation Research Association“ in der Nähe von Kingston upon Thames im Südwesten von London und publizierte ihre Doktorarbeit zum Thema „Die physikalische Chemie fester, organischer Kolloide unter besonderer Berücksichtigung von Kohle“.

Anfang 1951 fing Franklin ihre neue Stellung als wissenschaftliche Mitarbeiterin am King’s College London und der „Medical Research Council’s Biophysics Unit“ an. Hier begann sie die Röntgenbeugung von DNA-Fasern zu studieren.

Ihr Chef John Randall teilte ihr die Aufgabe zu, der bahnbrechenden Forschung von Maurice Wilkins zu folgen. Dies führte zu bösem Blut zwischen Wilkins und Franklin. Er war schüchtern und vermied es, irgendjemandem in die Augen zu sehen, während sie aggressiv war und jedermann stechend ansah, während sie sprach.

Am 30. Januar 1953 besuchte James Watson, der mit Francis Crick die DNA-Struktur erforschte, das King’s College. Wilkins zeigte ihm eine von Franklins erstaunlichen Röntgenfotografien des DNA-Moleküls, ohne ihre Erlaubnis.

Mit dieser Erkenntnis gelang es Crick und Watson im Cavendish Laboratory der Cambrigde University das genaue Modell der Doppelhelix des DNA-Moleküls zu konstruieren. Sie haben nie Franklins unschätzbaren Beitrag zu ihrer Entdeckung anerkannt.

Bedauernswerterweise fand Rosalind Franklin einige Jahre später, im Sommer 1956 heraus, dass ein Unterleibsknoten sie daran hinderte, ihren Rock zuzumachen. Sie vermutete eine Krankheit dahinter und eine Operation im September enthüllte zwei Krebstumore.

Sie arbeitete während ihrer Genesung weiter und schrieb insgesamt dreizehn Studien, bis sie schließlich am 16. April 1958 in Chelsea in West London verstarb. Auch wenn der genaue Grund für Franklins Krebs nicht bekannt ist, stand er höchstwahrscheinlich mit ihrer Arbeit an der Röntgen-Technologie in Zusammenhang.

Bild: © CC0 Public Domain, Pixabay.de