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Laut Überlieferung soll der heilige Georg an diesem Tag im Jahr 303 getötet worden sein. Als Schutzpatron hat Georg ein beeindruckendes Portfolio.

Er wird als Schutzpatron nicht nur von Aragonien, Katalonien, Georgien, England, Deutschland, Griechenland, Litauen, Palästina, Portugal, Genua, Istanbul, Moskau und Venedig beansprucht. Er kümmerte sich auch um Bogenschützen, Kavalleristen, Bauern, Feldforscher, Reiter, Sattler und Soldaten und wird von denen um Hilfe angefleht, die an Lepra, Syphilis und der Pest leiden. Der 23. April wird auf der ganzen Welt als sein Namenstag gefeiert.

Georg war Soldat in der römischen Provinz Syria Palaestina. Sein Vater Gerontius war ein römischer Armeebeamter aus Kappadokien, seine Mutter Polychronia kam aus Palästina – beide Christen aus Adelsfamilien. Georg trat der Armee bei und wurde in Nikomedia als Leibwächter des Kaisers Diokletian stationiert.

Im Jahr 302 ordnete der Kaiser jedoch an, jeden christlichen Soldaten festzunehmen und forderte von ihnen, den heidnischen Göttern der Römer Opfer zu bringen. Georg weigerte sich trotz Bestechungsangeboten von Diokletian –  wie Land, Geld und Sklaven – der Forderung nachzugeben.

Georg erklärte, er werde immer ein Christ bleiben. Aus diesem Grunde wurde er gerädert und an der Stadtmauer von Nikomedia geköpft. Sein Körper wurde zur Beerdigung nach Palästina zurückgebracht. Kurz darauf begannen die Christen ihn als Märtyrer zu verehren.

Mit der Zeit entwickelte sich eine bemerkenswerte Mythologie um Georg. In romantischen Legenden, die von den Kreuzrittern nach Europa gebracht wurden, soll Georg Alexandra, die Tochter des Libyschen Königs, vor einem Drachen gerettet haben.

Diese Geschichte war auch Teil der „Legenda aurea“ („goldene Legende“) – eine Sammlung mit Heiligengeschichten von Jacobus de Voraigne, die im Spätmittelalter zum Bestseller wurde. Ein Drache soll die Stadt Silene heimgesucht haben. Als die Bürger das Wesen mit einem Schaf weglocken wollten und ihr Vorhaben keinen Erfolg brachte, beschlossen sie eine Jungfrau zu opfern.

Das Los fiel auf Prinzessin Alexandra. Der König protestierte zwar, aber die Bürger waren von ihrem Vorhaben nicht abzubringen. Doch zu Alexandras Glück erschien Georg. Mit einem Kreuzzeichen zu seinem Schutz, tötete er den Drachen und rettete somit die Prinzessin.

Die Legende erreichte schließlich England und im Jahr 1222 wurde der 23. April zum Namenstag des heiligen Georgs ausgerufen. Im nachfolgenden Jahrhundert ernannte König Eduard III. Georg zum Schutzpatron des neu gegründeten Hosenbandordens und zum Schutzpatron von England.

Der Heilige verkörperte, wie kein anderer, die mittelalterlichen Ideale des Landes: Mut, Tapferkeit und Ehre. 

Bild: © CC0 Public Domain, Pixabay.de